Zugleich verhängte das US-Finanzministerium Sanktionen gegen 13 Personen und zwölf Betriebe in China und Kanada. Damit sollen unter anderem Geldflüsse aus dem internationalen Drogengeschäft gestoppt werden.

Das synthetische Opioid Fentanyl ist rund 50-mal stärker als Heroin und hat in den USA zu einem massiven Drogenproblem geführt. Das Rauschgift ist nach Angaben des Justizministeriums die häufigste Todesursache von Menschen zwischen 18 und 49 Jahren. Ursprünglich ist Fentanyl ein starkes Schmerzmittel.

Chinas Aussenministerium antwortete bis zum Mittwochnachmittag (Ortszeit) nicht auf eine Anfrage. Mitte September nannte Peking den Vorwurf, China sei ein Hauptherkunftsland von Drogen, eine «böswillige Verleumdung». Die Volksrepublik habe «die strengste Drogen-Kontrollpolitik in der Welt», sagte Sprecherin Mao Ning. Die USA als Land mit der grössten Drogen-Nachfrage seien nicht in der Position, mit dem Finger auf Chinas Anti-Drogen-Bemühungen zu zeigen.

Ziel der US-Behörden sei es, die internationalen Lieferketten zu zerschlagen. «Wir wissen, dass die globale Fentanyl-Versorgungskette, die mit dem Tod von US-Amerikanern endet, oftmals mit Chemieunternehmen in China beginnt», sagte Justizminister Merrick Garland in der Mitteilung. «Die Regierung der Vereinigten Staaten konzentriert sich darauf, jedes Glied in dieser Kette aufzubrechen, Fentanyl aus unseren Gemeinden zu entfernen und diejenigen, die es dort hinbringen, vor Gericht zu stellen.»

Erst Ende September hatte das US-Finanzministerium im Kampf gegen den internationalen Drogenhandel Sanktionen gegen das mexikanische Sinaloa-Kartell und den kolumbianischen Golf-Clan verhängt. Die davon betroffenen Mexikaner sollen für das Sinaloa-Kartell die Droge Fentanyl hergestellt und in die USA geschmuggelt haben./aae/DP/men

(AWP)