Die griechische Regierung plant ein Gesetz, das einer griechisch-amerikanischen Firma den Ausbau des Hafens von Elefsina rund 10 Kilometer westlich von Piräus genehmigen soll. Das kündigte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Takis Theodorikakos, nach einem Treffen mit US-Botschafterin Kimberly Guilfoyle an.
Cosco ist in Deutschland vor allem wegen einer Beteiligung von 24,9 Prozent am Hamburger Hafenterminal Tollerort bekannt, das mehrheitlich dem Hafenlogistiker HHLA gehört.
China hat die Nase vorn
Das Vorgehen der Amerikaner ist ein weiterer Schritt der jüngsten US-Initiativen, in Griechenland für ein US-europäisches Standbein zu sorgen. Seit Jahren versorgt China über den Hafen von Piräus weite Teile Osteuropas mit eigenen Produkten. Piräus ist mittlerweile einer der grössten Containerhäfen Europas und dient China als logistisches Drehkreuz und als Hebel für Pekings wachsenden Einfluss in Europa.
Künftig soll die griechisch-amerikanische Unternehmensgruppe Onex Shipyards & Technologies per Gesetz im Umschlag sowie der Energie- und Hafenlogistik in Griechenland tätig werden dürfen. Bislang war sie nur im Bereich des Schiffbaus aktiv.
Geopolitisch wichtige Zone
US-Botschafterin Guilfoyle verwies bei dem Treffen auf die Prioritäten der Regierung Trump in den Bereichen Energie und Sicherheit. Griechenland sei dabei ein «starker Verbündeter», Washington erwarte eine deutliche Ausweitung der Nutzung des Hafens von Elefsina als logistisches Drehkreuz in einer geopolitisch wichtigen Zone.
Theodorikakos betonte, die vertiefte strategische Zusammenarbeit mit den USA mache Griechenland nicht nur zu einem Energiehub, sondern stärke auch den produktiven Umbau der griechischen Wirtschaft. Erst vor zwei Wochen hatten Griechenland und die USA bei einem Energiegipfel in Athen den Ausbau des Transports von Flüssiggas nach Osteuropa angekündigt./axa/DP/jha
(AWP)