In einem Interview mit AWP hat VAT-Chef Urs Gantner die Wachstumsambitionen des Unternehmens bestätigt. Vor allem der bevorstehende revolutionäre Technologiewandel in der Branche, der deutlich mehr Vakuum-Prozesse benötigt, werde das Wachstum vorantreiben.
Zudem blickte Gantner auf die ersten zwei Jahre seiner Amtszeit als Firmenchef zurück. In dieser Zeit sei er sehr gefordert gewesen und vor allem die Währungssituation habe das Unternehmen intensiv beschäftigt. Der starke Franken werde auch noch in den kommenden Jahren ein Thema bleiben.
Bei der für die Halbleiterbranche typischen zyklischen Entwicklung sieht Gantner einen Wandel: «Das Geschäft ist zwar immer noch sehr zyklisch, die starken Einbrüche und grossen Erholungsphasen wie vor 20 Jahren sieht man derzeit nicht mehr in dem Ausmass», sagte er. So seien etwa die Investitionen in die Maschinen der Chipfertigung (WFE) auch im Abschwung vergleichsweise stabil geblieben.
Optimistisch für Aufschwung in 2026
An der Einschätzung, dass der nächste Aufschwung im kommenden Jahr bevorsteht, hielt Gantner fest. «Die Meldungen der letzten Tage und Wochen stimmen uns durchaus optimistisch», sagte er. Jedoch sei nur schwer abzuschätzen, wann genau die Beschleunigung einsetzen werde. Daher sei die Entwicklung in den «einzelnen Quartalen auch nicht so wichtig.» Laut Gantner komme es vor allem darauf an, dass die Richtung stimmt, wovon er überzeugt ist.
Die Kritik am Verfehlen der Unternehmensziele beim Auftragseingang relativierte Gantner im Gespräch. So sei der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr vor allem auf Währungseffekte zurückzuführen. 2025 werde für VAT dennoch ein gutes Jahr werden. «Bei konstanten Währungen wären wir sogar deutlich gewachsen und auch beim Fabrikausstoss sind wir auf einem Rekordniveau», sagte er weiter.
Kunden bestellen viel kurzfristiger
Ferner habe sich auch das Bestellverhalten der Kunden verändert, vor allem durch die Normalisierung der Lieferketten nach den Corona-Verwerfungen. «Die ganzen Lieferketten sind heute viel, viel kürzer. Das heisst, unsere Kunden können mit viel kürzeren Fristen bestellen», hob Gantner hervor.
Das Wachstum will VAT wie in der Vergangenheit vor allem organisch vorantreiben. «Solange wir organisch so stark wachsen können, ist das wahrscheinlich von der Profitabilität her auch der beste Weg», so Gantner. Ferner hat VAT im Kerngeschäft auch schon einen Marktanteil von 70 Prozent und damit sei «bald die Decke erreicht».
(AWP)
