«Elf Standorte gleichzeitig zu bestreiken hat eine neue Dimension», erklärt ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Die Arbeitskampfmassnahmen bedeuteten ein Horrorszenario für die betroffenen Fluggäste und hätten «weitreichende Folgen für die individuelle Mobilität und die Wirtschaftsabläufe.» In der laufenden Streiksaison konnten laut ADV bereits 800.000 Passagiere nicht wie geplant fliegen.
Neues Streikrecht?
Die Streiks seien nicht verhältnismässig, sagt der Hauptgeschäftsführer des Luftverkehrsverbands BDL, Joachim Lang. «Hier wird ein kompletter Verkehrszweig flächendeckend stillgelegt und das, obwohl Flughäfen und Airlines, aber auch Gastronomie, Einzelhandel und Hotels keine Tarifpartner sind. Der Tarifkonflikt wird damit allein auf dem Rücken der Passagiere ausgetragen, noch bevor die nächste Verhandlungsrunde ansteht.» Lang fordert neue Streikregeln im Bereich der kritischen Infrastruktur.
Verdi hat für den Montag an elf deutschen Flughäfen die Beschäftigten der Betreibergesellschaften und der Bodenverkehrsdienste zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind die Flughäfen München, Stuttgart, Frankfurt, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle.
Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen, in dem Mitte März die nächste Verhandlungsrunde ansteht. Bei den einstmals kommunalen Flughafenbetreibern wird noch ein grösserer Teil des Personals nach den Tarifregeln des öffentlichen Diensts beschäftigt. Auch für die Bodenverkehrsdienste wird parallel ein Branchentarifvertrag verhandelt./ceb/DP/jha
(AWP)