US- und China-Geschäft läuft für viele Firmen schlechter
Im zweiten Quartal 2025 summierte sich der Umsatz der Unternehmen in der ersten deutschen Börsenliga den Berechnungen zufolge auf rund 434,6 Milliarden Euro. Das waren fast zwei Prozent oder rund 8,2 Milliarden Euro weniger als ein Jahr zuvor. Vor allem in den USA und in China liefen die Geschäfte für viele Unternehmen schlechter.
Die stärksten Umsatzrückgänge meldeten der Energiekonzern RWE sowie die Automobilhersteller Porsche, Mercedes-Benz und BMW . Dagegen verzeichneten 20 der untersuchten Konzerne steigende Erlöse, am kräftigsten nach oben ging es beim Triebwerkhersteller MTU Aero Engines mit einem Plus von 20 Prozent.
Trotz Gewinnrückgangs in Summe kein schlechtes Quartal
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) der 40 Konzerne im Deutschen Aktienindex verringerte sich der Analyse zufolge binnen Jahresfrist um 3,3 Prozent auf rund 46,9 Milliarden Euro. Das war dennoch der dritthöchste, jemals in einem zweiten Quartal verzeichnete Wert.
Während es auch beim operativen Gewinn für alle im Dax notierten Autohersteller jeweils im zweistelligen Prozentbereich nach unten ging, verbuchten laut EY-Übersicht 24 Unternehmen im Vergleich zum Vorjahresquartal steigende Gewinne - allen voran Siemens Energy mit sagenhaften 1.553 Prozent Zuwachs. Den höchsten operativen Gewinn verbuchte wie schon im ersten Quartal die Deutsche Telekom mit gut 6,6 Milliarden Euro - vor allem dank ihres starken US-Geschäfts.
Autohersteller im Zoll- und Elektro-Stress
Sorge bereitet die Autoindustrie, die neben höheren US-Zöllen mit starker chinesischer Konkurrenz bei Elektroautos zu kämpfen hat. EY-Experte Jan Brorhilker rechnet mit einer Reduzierung der Produktionskapazitäten «bis hin zu Werkschliessungen und Stellenabbau in grösserem Umfang» in der Branche.
Zum 30. Juni 2025 waren bei den 34 Dax-Konzernen, deren Angaben in die EY-Auswertung einflossen, insgesamt 3,49 Millionen Menschen beschäftigt. Das waren gut 30.000 weniger als ein Jahr zuvor. 14 Unternehmen bauten Personal ab, 20 hatten zum Stichtag mehr Beschäftigte als zum Vorjahreszeitpunkt./ben/DP/mis
(AWP)