Fast ein Drittel der kleinen und mittleren Unternehmen mit einem Umsatz von maximal 500 Millionen Euro jährlich geht für das laufende Jahr der Umfrage zufolge von einem Umsatzrückgang aus - im Durchschnitt von 24 Prozent. Das hat Folgen für die Investitionen: 37 Prozent der Mittelständler gaben im September an, die zu Jahresbeginn angedachten Investitionen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben oder in geringerem Umfang umgesetzt zu haben. Weitere 13 Prozent gaben ihre Pläne nach eigenen Angaben ganz auf.

Im vergangenen Jahr stiegen die Umsätze der Mittelständler einschliesslich Preiserhöhungen (nominal) der Umfrage zufolge um gut 16 Prozent auf 5322 Milliarden Euro. Real verbuchten die im ersten Halbjahr befragten rund 11 300 Firmen ein Umsatzplus von 10 Prozent. «Auch 2022 sind allen Belastungsfaktoren wie Krieg in der Ukraine, Energiekrise und steigenden Preisen zum Trotz die Blessuren bei den kleinen und mittleren Unternehmen überschaubar geblieben», sagte Köhler-Geib.

Moderater Jobzuwachs

Bei einer Reihe von Unternehmen überstiegen die Kostenerhöhungen für Material, Löhne und Energie allerdings den Angaben zufolge den Umsatzzuwachs. Die Umsatzrendite, das Verhältnis zwischen erwirtschaftetem Gewinn und Umsatz, verringerte sich im Schnitt von 7,4 auf 7,0 Prozent. Insbesondere die Profitabilität von Kleinstunternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten ging demnach deutlich zurück. Die gesunkenen Renditen erschwerten es diesen Firmen, ihre bereits in der Corona-Krise strapazierten Liquiditätsreserven wieder aufzupolstern. In der Breite des Mittelstands sei die Liquiditätslage aber komfortabel, hiess es.

Der Jobzuwachs fiel mit 20 000 Beschäftigten im vergangenen Jahr demnach eher moderat aus. Im laufenden Jahr rechnet die KfW zwar gesamtwirtschaftlich mit einem Anstieg der Erwerbstätigen. Für den Mittelstand zeichneten sich gegenwärtig aber eher sinkende Beschäftigungserwartungen ab./mar/DP/ngu

(AWP)