Die "moderate Preiskorrektur am Wohnimmobilienmarkt" sei vorhersehbar gewesen und eine unmittelbare Folge der gestiegenen Lebenshaltungskosten sowie der zügigen Zinswende, erklärte BVR-Präsidentin Marija Kolak. "Auch 2024 dürfte es keinen Einbruch der Preise geben, denn angebotener Wohnraum bleibt nicht zuletzt angesichts des stockenden Neubaus knapp." Der BVR verwies zudem auf die hohe Netto-Zuwanderung 2022 und den geringen Verkaufsdruck vieler Eigentümer, die die Krise am Immobilienmarkt aussitzen könnten.

Bei der Preisentwicklung gebe es aber grosse Unterschiede. Stabile oder sogar positive Preise seien am ehesten im Südwesten mit seinen wohlhabenden Metropolregionen zu erwarten. In der Mitte Deutschlands seien die Aussichten dagegen schlechter, ebenso in Grenzregionen wie Vorpommern, der Oberlausitz oder dem Saarland, hiess es.

Von 2010 bis 2022 waren die Preise für Wohnimmobilien nach BVR-Angaben im Durchschnitt der deutschen Kreise und Städte um 80 Prozent gestiegen, während die Einkommen nur um 30 Prozent wuchsen.

Wohnimmobilien in Deutschland verbilligen sich seit Monaten, als Auslöser gelten stark gestiegene Zinsen für Finanzierungen. Im ersten Quartal fielen die Preise für Häuser und Wohnungen laut Statistischem Bundesamt um 6,8 Prozent zum Vorjahresquartal - es war der stärkste Rückgang seit 23 Jahren. Zahlen zum zweiten Quartal stehen noch aus./als/DP/nas