Das Papier gewann in Stockholm rund 21 Prozent auf 33,04 schwedische Kronen. In den vergangenen Monaten hatte die Aktie einen schweren Stand und war von mehr als 50 Kronen im Juli zuletzt auf unter 30 Kronen gefallen. Anfang 2022 war der Titel sogar noch über 90 Kronen wert gewesen. Vor allem hohe Preise für den Batterierohstoff Lithium plagten die Schweden lange nach dem Preisschock infolge des Angriffskriegs von Russland in der Ukraine. Erst im Lauf des vergangenen Jahres besserte sich die Situation allmählich.
UBS-Analyst David Lesne verwies auf unerwartet hohe Ambitionen von Volvo-Chef Jim Rowan für die mittlere Frist. Der Manager hatte am Morgen das Ziel bekräftigt, 2026 eine operative Marge von über 8 Prozent vor Zinsen und Steuern zu erreichen. 550 bis 600 Milliarden Kronen Umsatz will Volvo dann erzielen. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum von 11 bis 15 Prozent. Laut Lesne rechnet der Markt bisher nur mit einer Marge von gut 6 Prozent in dem Jahr bei Erlösen von 520 Milliarden Kronen.
Im vergangenen Jahr zogen die Verkäufe der Schweden um 15 Prozent auf knapp 709 000 Fahrzeuge an, wie sie in Göteborg mitteilten. Der Umsatz stieg um gut ein Fünftel auf 399,3 Milliarden schwedische Kronen (35,5 Mrd Euro). Vor Zinsen, Steuern und dem anteiligen Beitrag von Gemeinschaftsunternehmen kletterte das Ergebnis um 43 Prozent auf 25,6 Milliarden Kronen. Die bereinigte operative Marge lag damit bei 6,4 Prozent einen Prozentpunkt höher als ein Jahr zuvor.
Unter dem Strich ging der Nettogewinn allerdings um 17 Prozent auf 14,1 Milliarden Kronen zurück. Das lag an einem Sondereffekt aus dem Vorjahr. Seinerzeit hatte sich Volvo aus der US-Börsennotierung des Elektroautoanbieters Polestar einen Sonderertrag von 5,9 Milliarden Kronen verbuchen können. 2023 fielen darüber hinaus Umbaukosten in Höhe von 0,6 Milliarden Kronen an.
In diesem Jahr will Volvo-Chef Rowan die Verkäufe stärker steigern als im Vorjahr. Der Anteil vollelektrischer Autos soll weiter merklich anziehen, nachdem er 2023 von elf auf 16 Prozent gestiegen war. Rowan sprach von einer starken Verbesserung der Gewinnspanne bei Elektroautos. Die Bruttomarge der Fahrzeuge habe sich auf 13 Prozent vervierfacht. Die Bruttomarge misst, was vom Verkaufspreis nach Herstellungskosten übrigbleibt. Vertriebs- und Verwaltungskosten sind dabei noch nicht abgezogen.
Volvo prüft nun ausserdem, seinen Anteil in Höhe von 48 Prozent am reinen Elektroautobauer Polestar zu reduzieren, um eigene Investitionen in Technik und Produktionsanlagen stemmen zu können. An den E-Autobauer sollen keine Finanzmittel mehr fliessen. Polestar schreibt rote Zahlen. Es bestehe auch die Möglichkeit, Anteile an die Volvo-Aktionäre zu verteilen, hiess es von Volvo. Volvos chinesische Konzernmutter Geely würde damit ihren Einfluss auf Polestar ausbauen. Die Geely-Holding versicherte, den Elektroautobauer weiter voll zu unterstützen./men/niw/stk
(AWP)