Am 29. März 1974 war in Wolfsburg der allererste Golf I vom Band gegangen. Für VW markierte er den Abschied vom bis dahin gebauten Käfer. Inzwischen wird der Kompaktwagen, der einer ganzen Fahrzeugklasse den Namen gab, in achter Generation gebaut. Mehr als 37 Millionen wurden seit dem Start weltweit verkauft. Mehr als die Hälfte davon - gut 20 Millionen - kamen aus dem Stammwerk, wo der Golf bis heute gebaut wird. Das Jubiläum beging VW nun direkt am Ende des Montagebandes, wo das fertige Auto nach der Qualitätskontrolle auf dem Prüfstand vom Band rollt.
«Vor 50 Jahren stand der Golf nach der Käfer-Ära für Aufbruch und Neuanfang, heute ist er Symbol für Kontinuität, Verlässlichkeit und Innovation», sagte Betriebsratschefin Daniela Cavallo. «Der Golf ist der Kern der Marke VW», erklärte Markenchef Thomas Schäfer. «Er ist das Lieblingsauto der Deutschen, hat eine ganze Generation geprägt.»
Daran will Schäfer auch im Elektro-Zeitalter anknüpfen. Zum Jubiläum gab es für den aktuellen Verbrenner-Golf 8 ein umfangreiches Facelift, die nächste Generation soll dann rein elektrisch fahren. «Dabei wird er in Sachen Design, Innovation, Nutzwert und Qualität zu 100 Prozent ein echter Golf bleiben», sagte Schäfer. Bis es so weit ist, werde es aber noch bis zum Ende des Jahrzehnts dauern.
In Deutschland ist der Golf seit Jahren das meistverkaufte Auto und konnte den Spitzenplatz auch 2023 verteidigen. In Europa musste er ihn inzwischen an Teslas Model Y abgeben. Und auch konzernintern ist der Golf nicht mehr die Nummer eins: Beim weltweiten Jahresabsatz überflügelte ihn längst das 2007 aufgelegte Kompakt-SUV Tiguan, das ebenfalls in Wolfsburg gebaut wird. Anders als der in Europa beliebte Golf findet der Tiguan auch Käufer in Asien und Nordamerika./fjo/DP/men
(AWP)