Die 58-jährige Chassot, die als grosse Favoritin galt, erhielt 38'161 Stimmen. Die ehemalige Staatsrätin und ehemalige Direktorin des Bundesamtes für Kultur lag von Anfang an unangefochten an der Spitze. Für die bisherige FDP-Ständerätin Gapany wurde es eine Zitterpartie.
Die 36-jährige SP-Kandidatin Rey lag der Freisinnigen dicht auf den Fersen. Am Ende schaffte Gapany die Wiederwahl mit 30'538 Stimmen knapp; der Vorsprung auf Rey (29'624) betrug nur 914 Stimmen.
SP und Grüne bündeln Kräfte
Nach dem ersten Wahlgang hatten sich SVP-Nationalrat Piere-André Page und Nationalrat und Bundesratskandidat Gerhard Andrey (Grüne) aus dem Rennen genommen. Die Grünen unterstützten im zweiten Wahlgang die SP-Kandidatin.
Rey zeigte sich sehr zufrieden mit ihrem Ergebnis: «Ich habe ein besseres Resultat erzielt als erwartet, mit 7000 Stimmen mehr als im ersten Wahlgang», sagte sie zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Einen Moment lang habe sie geglaubt, dass eine Aufholjagd möglich sei.
Dass es für Gapany knapp wurde, könnte unter anderem damit zusammenhängen, dass die Linke besser mobilisieren konnte. Ausserdem könnten einige ihrer Positionen Wähler der Mitte davon abgehalten haben, die Freisinnige zu wählen.
Die 35-jährige Gapany aus Bulle hatte vor vier Jahren für eine Sensation gesorgt, als sie dem arrivierten Mitte-Politiker Beat Vonlanthen den Ständeratssitz weggeschnappt hatte.
Chassot dürfte über das bürgerliche Lager hinaus Stimmen geholt haben. Sie sitzt seit zwei Jahren in der kleinen Kammer. Damals gewann sie die Ersatzwahl für den abtretenden Christian Levrat (SP) gegen den Sozialdemokraten Carl-Alex Ridoré.
Die Wahlbeteiligung lag am Sonntag bei 34,3 Prozent, gegenüber 45,4 Prozent im ersten Wahlgang vor drei Wochen.
(AWP)