Der in Genf sehr populäre Ex-Staatsrat Poggia vom rechtsbürgerlichen Mouvement citoyens genevois (MCG) erhielt 55'317 Stimmen. An zweiter Stelle wurde der bisherige sozialdemokratische Ständerat Sommaruga mit 46'423 Stimmen wiedergewählt.

Die drittplatzierte Amtsinhaberin Mazzone kam auf 45'300 Stimmen. Die Genfer Grünen verlieren damit ihren Ständeratssitz, nachdem sie am 22. Oktober bereits einen Sitz im Nationalrat verloren hatten.

Rückzug nach Niederlage

Die 35-jährige Mazzone erlebte nach acht Jahren in Bern ihre erste politische Niederlage. Sie kündigte ihren Rückzug aus der Politik an. «Ich werde meine Überzeugungen anderswo, auf anderem Wege, weiterleben lassen», erklärte sie und bedauerte, dass der Kanton «von zwei 64-jährigen Männern vertreten wird».

Ausserdem erinnerte sie daran, dass sie im Falle ihrer Wiederwahl den Ständerat präsidiert hätte: «Das ist eine verpasste Gelegenheit für Genf.»

«Die Allianz hat funktioniert»

Poggias Mitbewerberin, die 44-jährige SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz, lag mit 40'371 Stimmen auf dem vierten Platz. Diese Ergebnisse, die denen des ersten Wahlgangs ähneln, zeigen, dass das neuartige MCG-SVP-Ticket nicht alle bürgerlichen Wählerinnen und Wähler überzeugt hat. Um die rot-grüne Mehrheit im Ständerat zu stürzen, hatten FDP, Mitte, SVP und MCG ihr Bündnis aus den kantonalen Wahlen im Frühjahr erneuert.

«Man muss anerkennen, dass das für diese Wahl besiegelte Rechtsbündnis gut funktioniert hat», sagte Poggia. Da seine Partei keine nationale Basis hat, muss sich der MCG-Politiker einer bestehenden Fraktion anschliessen, genau wie seine Parteikollegen im Nationalrat.

Aussenseiterinnen ohne Chancen

Weit abgeschlagen auf den letzten Plätzen landeten die beiden Kandidatinnen der Liste Liberté - Le Peuple d'abord (Freiheit - Das Volk zuerst). Chloé Frammery, eine Coronaskeptikerin, erhielt 4225 Stimmen, während Anastasia-Natalia Ventouri auf 3275 Stimmen kam.

Die Wahlbeteiligung war mit 37,06 Prozent tiefer als in der ersten Runde mit 40,82 Prozent.

(AWP)