Die Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier zeigt sich laut einem Medienbericht besorgt über die anhaltend hohe Inflation. "Die aktuelle Entwicklung geht auch auf Sondereffekte zurück - vor einem Jahr gab es den Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket. Sorgen macht mir aber trotzdem, dass die Inflation immer noch bei sechs Prozent liegt", sagte das Mitglied im Sachverständigenrat Wirtschaft den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut einem Vorabbericht. "Es gibt zwar Prognosen, dass wir schon Ende des Jahres wieder bei zwei Prozent sind. Aber da bin ich nicht so optimistisch."

Die Professorin für Finanzmarktökonomik an der Universität von Kalifornien in Berkley appellierte an die Europäische Zentralbank, die "entschiedenen geldpolitischen Massnahmen" fortzusetzen. "Beim Leitzins haben die Notenbanken ihre Möglichkeiten noch nicht ausgereizt".

Es sei historisch belegt, dass es in Zeiten von Inflation – wenn die Leute verunsichert seien und auch einfach nicht mehr über die Runden kämen – zu einer Wählerbewegung hin zu extremeren Parteien insbesondere im rechten Spektrum kommen könne. "Über sechs Prozent Inflation sind weit entfernt von Geldwertstabilität. Wir müssen dranbleiben, um nicht doch noch Öl ins Feuer zu giessen und den Zulauf für die AfD zu befeuern", sagte die Ökonomin den Zeitungen.

(Reuters)