Das Wallis ist nach dem Tessin und Zürich der dritte Kanton mit einem nachgewiesenen Befall durch den Japankäfer. Im Tessin ist er seit 2017 präsent. In Kloten ZH wurde im Juli die erste Population nördlich der Alpen entdeckt. Das Tier ist in der Schweiz und in der EU melde- und bekämpfungspflichtig.
Zur ersten Identifikation des Schädlings im Wallis kam es Anfang August in Zwischenbergen und Simplon, wie der Kanton schrieb. Die Behörden nehmen an, dass er selbstständig aus Norditalien ins Wallis gelangte. Die zuständigen Bundesstellen sind informiert. In Italien gibt es seit Jahren Populationen der gefrässigen Käfer.
Kleidung und Gepäck prüfen
Der Kanton Wallis leitete umgehend die Bekämpfung ein. So stellte er an den Befallsherden Fallen auf, um möglichst viele Exemplare einzufangen. Erde und Grüngut dürfen aus den Befallsherden und einer Pufferzonen nicht ausgeführt werden. Fahrzeuge und Maschinen zur Bodenbearbeitung müssen beim Verlassen der Befalls- und Pufferzonen frei von Erde und Ernterückständen sein.
Durchreisende über den Simplonpass - zu Fuss oder im Fahrzeug - sollten Kleidung, Gepäck und Fahrzeug überprüfen, um den Schädling nicht zu verschleppen. Bei Verdacht auf einen Befall müssen die Behörden informiert werden.
Private sollen die Käfer bei einem Verdacht einfangen, fotografieren, den Fundort und die Fundpflanze notieren und das Tier einfrieren. Zudem ist die zuständige Dienststelle für Landwirtschaft zu informieren.
Grosse Gefahr für die Landwirtschaft
Der Japankäfer (Popillia japonica) ist ein Blatthornkäfer. Er ist etwa so gross wie ein Fünfräppler. Sein Körper ist grün mit metallischem Schimmer und seine Flügeldecken kupferfarben. Auf jeder Seite des Hinterleibs sind fünf weisse Haarbüschel sichtbar und am Hinterteil zwei grössere, gleichfarbige Haarbüschel. Die Büschel unterscheiden den Japan- vom Gartenlaub- und vom Kleinen Junikäfer. Adulte Tiere sind von Juni bis September unterwegs.
2014 wurde er erstmals in Italien nachgewiesen. Er kann grosse Schäden an Pflanzen und Grünflächen verursachen. Ausgewachsene Käfer ernähren sich von Blüten, Blättern und Früchten. Die Larven fressen Wurzeln verschiedener Gräser.
Bei der Wahl seiner Wirtspflanzen ist der Schädling wenig wählerisch: Der Japankäfer frisst rund 300 Pflanzen aus verschiedenen Pflanzenfamilien. Dazu zählen etwa Beeren, Obstbäume, Weinreben oder Mais, aber auch Rosen und Bäume wie Ahorn, Birken oder Linden. Für die vielen Obst- und Weinkulturen im Wallis könnte ein grossflächiger Befall verheerende Folgen haben.
mk/