Diese Häufung von Unwetterereignissen von 2021 bis 2024 sei aussergewöhnlich, schrieb die Versicherungsgruppe am Donnerstag in einer Mitteilung. Dabei seien in allen Bereichen wie Sturm, Hochwasser, Erdrutschen, Steinschlägen und Hagel die Schadenfälle angestiegen.

Am teuersten waren jedoch die Zerstörungen durch Hagel. In den letzten zehn Jahren seien die gemeldeten Hagelschäden um 366 Prozent angestiegen, die Schadenhöhe sogar um 490 Prozent. Mit einem Gesamtanteil von über 51 Prozent an allen zwischen 2015 und 2024 durch Helvetia abgegoltenen Schadenleistungen habe sich Hagel zum primären Kostentreiber im Bereich Naturschäden in der Schweiz entwickelt, so die Versicherungsgruppe weiter.

Schuld ist der Klimawandel

Zurückzuführen sei die starke Zunahme auf den Klimawandel, liess sich Adrian Kollegger von der Helvetia-Geschäftsleitung zitieren. «Wir erwarten, dass die Schadensummen infolge des Klimawandels künftig weiter ansteigen werden.»

Die Erwärmung führe nicht nur zu häufigeren und intensiveren Stürmen - sie lasse auch den Permafrost schmelzen. Dies verändere die Bedrohungslage grundlegend. Statt klassischer Hochwasser würden dadurch zunehmend Erdrutsche, Murgänge, Felsstürze und Steinschläge auftreten, so Kollegger weiter.

Die Zahlen untermauern das Szenario. Die Schadenssumme bei Stürmen erhöhte sich um 50 Prozent, diejenige bei Erdrutschen, Steinschlägen und Felsstürzen um 72 Prozent.

Daten seit 1990 verwendet

Für ihre Statistik wertete Helvetia Daten von 1990 bis 2024 aus. Abgesehen von Grossereignissen wie dem Sturm Lothar 1999 und Hochwasser im Jahr 2005 sei die Gesamtzahl der Unwetterereignisse bis Mitte der 2010 Jahre konstant geblieben.

Ab 2015 nahmen die Fälle hingegen drastisch zu - «in dieser Ausprägung aussergewöhnlich», schrieb die Versicherungsgruppe dazu. Die zunehmende Urbanisierung, der Ausbau von Infrastrukturen und die Erschliessung neuer Flächen würden die Risiken in den kommenden Jahren weiter erhöhen.

(AWP)