Für das bis Freitag laufende Treffen in den Schweizer Bergen werden dieses Jahr mehr als 2700 Führungskräfte aus 130 Ländern erwartet - darunter Leiter internationaler Organisationen sowie Politiker und Spitzenvertreter aus Wirtschaft und Finanzwelt.

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz, Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und EZB-Chefin Christine Lagarde haben ihr Kommen zugesagt. Auch Prominenz aus China wird dabei sein - Presseberichten zufolge wird es Vizeministerpräsident Liu He sein. Dieses Jahr lautet das Leitmotto des Treffens: "Kooperation in einer fragmentierten Welt".

Wenige Wochen vor dem ersten Jahrestags des Ausbruchs des Ukraine-Krieges, der am 24. Februar 2022 mit dem russischen Angriff auf das Nachbarland begann, stehen zudem die Klima- und Energiekrise im Mittelpunkt der Diskussionen auf dem WEF-Forum. Dabei beschäftigt die Teilnehmer die drängende Frage, wie 2023 trotz der geballten Probleme eine globale Rezession vermieden werden kann.

"Wir stecken alle in einem Krisen-Denkschema. Davos sollte dazu beitragen, diese Denkweise zu ändern", sagte WEF-Gründer Klaus Schwab über das Forum in Davos, das vielen Kritikern als zu elitär und abgehoben erscheint. Dieses Jahr werden nicht weniger als 52 Staats- und Regierungschefs und mehr als 600 Vorstandsvorsitzende mit von der Partie sein. Auch der Sondergesandte des US-Präsidenten für das Klima, John Kerry, wird in Davos erwartet.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen spricht am Dienstag auf dem Forum, ebenso wie der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck und auch Finanzminister Christian Lindner. Am Mittwoch tritt Kanzler Scholz vor das Publikum. Am Donnerstag und am Freitag ergreift EZB-Chefin Lagarde das Wort. 

Konflikte und Spannungen haben eine Reihe von globalen Risiken ausgelöst

Das Weltwirtschaftsforum sieht sich in einer Zeit geballter Krisen als Ort der Kooperation: Bereits seit vielen Jahren warnt der Global Risks Report des WEF vor eng miteinander verknüpften globalen Risiken. Die diesjährige Analyse kommt zu dem Schluss, dass Konflikte und Spannungen eine Reihe von miteinander verwobenen globalen Risiken ausgelöst haben.

Hierzu gehören Engpässe bei der Energie- und Nahrungsmittelversorgung, die in den nächsten zwei Jahren anhalten dürften, sowie ein starker Anstieg bei den Kosten der Lebenshaltung und des Schuldendienstes: "Zugleich besteht die Gefahr, dass diese Krisen Bemühungen zur Bewältigung längerfristiger Risiken untergraben, insbesondere im Zusammenhang mit dem Klimawandel, der biologischen Vielfalt und Investitionen in das Humankapital."

Da sich das Zeitfenster für Massnahmen gegen die schwerwiegendsten langfristigen Bedrohungen rasch schliesse, seien international abgestimmte Maßnahmen erforderlich, ehe Risiken "einen Kipppunkt" erreichen, warnt das WEF.

(Reuters)