«Ein Tannenbaum sieht nicht nur schön aus, sondern gibt einem womöglich auch einen kleinen Immunbooster. Darauf deutet ein Experiment von Forschenden der Universität Regensburg hin», schrieb das Deutsche Ärzteblatt in seiner Online-Ausgabe passend zu den Weihnachtsfeiertagen.
Um die Wirkung von Nadelbäumen auf das Immunsystem zu untersuchen, führte das Forschungsteam aus Regensburg demnach eine kleine Studie mit 16 Probanden durch. Diese sollten in zufälliger Aufteilung entweder fünf Minuten lang den frischen Duft einer gefällten Kiefer einatmen oder fünf Minuten lang eine Melodie summen.
Im Anschluss massen die Wissenschaftler die Stickstoffmonoxidkonzentration (NO) in der Atemluft. In der Nase lokal produziertes NO werde in der Wissenschaft als Aktivator des Immunsystems diskutiert. Im Vorher-Nachher-Vergleich sei in beiden Gruppen ein Anstieg der NO-Freisetzung messbar gewesen, allerdings sei dieser nicht signifikant gewesen.
Stärkere Immunabwehr bei über 40 Prozent
Für Thomas Loew, Chef der Abteilung für Psychosomatische Medizin an der Universitätsklinik Regensburg, ist aber relativ klar: «In unserer Untersuchung führte jede der beiden Interventionen, das pure Riechen des Baumes und das Summen von Melodien, bei über 40 Prozent der Teilnehmenden zu einer unmittelbaren Verbesserung der Immunabwehr, allerdings meist nach dem Prinzip 'entweder oder'.»
Am Tannenbaum zu riechen und auch noch «Stille Nacht» zu summen, führt offenbar nur zu einem geringen additiven Effekt. Die Kombination steigerte die Immunfunktion bei etwa 70 Prozent der Probanden. Etwa 25 Prozent von ihnen hätten nicht messbar reagiert.
(AWP)