Über verschiedene Punkte sei intensiv verhandelt worden, hiess es in einer Mitteilung der Gewerkschaften Syna und Unia vom Dienstag. Eine Einigung in zentralen Punkten wurde demnach noch nicht erreicht. Am Dienstag kommender Woche sollen die Verhandlungen weitergeführt werden.

Entscheidend für eine Einigung seien Lösungen für die hohe Belastung durch die heutigen Arbeits- und Reisezeiten sowie eine Sicherung der Kaufkraft. Dies sei notwendig, um das Familienleben der Bauarbeiter zu ermöglichen und die Baubranche wieder attraktiv zu machen und damit dem akuten Fachkräftemangel wirksam zu begegnen.

Der derzeitige Landesmantelvertrag - der Gesamtarbeitsvertrag für das Bauhauptgewerbe - betrifft rund 80'000 Beschäftigte. Er läuft Ende des Jahres aus und muss zwischen den Gewerkschaften und dem Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) neu verhandelt werden.

Die Gewerkschaften fordern unter anderem kürzere Arbeitszeiten. Der Baumeisterverband wiederum will an einer Wochenarbeitszeit von 40,5 Stunden festhalten und flexible Arbeitszeiten, damit die Baustellen zum Beispiel wetterbedingte Ausfallstunden kompensieren können.

Die Gewerkschaften kritisieren, damit müssten die Beschäftigten auch samstags arbeiten, wohingegen der SBV versichert, dass dies nur in Ausnahmefällen vorkommen würde.

Baumeister: Konstruktive Gespräche

Laut dem Baumeisterverband waren die Gespräche am Montag «konstruktiv», und es hätten «weitere Fortschritte erzielt» werden können. Dies gelte insbesondere für die absolute Friedenspflicht, die im neuen Landesmantelvertrag verbindlicher geregelt werde, sowie für eine einfachere Neuregelung der Reisezeit, hiess es in einer Stellungnahme. Darüber hinaus solle der Mindestlohn künftig automatisch an die Teuerung angepasst werden.

Die Effektivlöhne sollen nach Ansicht der Baumeister-Verhandlungsdelegation jedoch in der Entscheidkompetenz der Betriebe liegen. Für eine abschliessende Einigung brauche es noch Zeit und weitere Gespräche.

In den Kantonen Tessin, Waadt, Bern, Basel-Stadt und Zürich kam es aufgrund der schleppenden Verhandlungen bereits zu Streikaktionen mit Tausenden von Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

(AWP)