Im Niger hatten Offiziere der Präsidialgarde in der vergangenen Woche den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum festgesetzt und für entmachtet erklärt. Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Abdourahamane Tiani, ernannte sich im Anschluss selbst zum neuen Machthaber. Kurz nach Tianis Machtübernahme setzten die Putschisten die Verfassung ausser Kraft und lösten alle verfassungsmässigen Institutionen auf.
Nach Militärputschen in Mali und Burkina Faso seit 2020 war der Niger das letzte der drei Nachbarländer in der Sahelzone, das von einer demokratisch gewählten Regierung geführt wurde. Der Niger mit seinen rund 26 Millionen Einwohnern ist eines der ärmsten Länder der Welt./jac/DP/he
1 Kommentar
Nach Putschstaaten wie Mali, Burkina Faso und anderen in der Region haben sich die meisten "westlich" gesonnenen Kräfte nach Niger zurückgezogen, so z.B. die französische, italienische Armee.
Den antiwestlichen Kräften, die in der Region seit Jahren immer stärker werden, ist diese Entwicklung natürlich ein Dorn im Auge, und sie werden alles tun, um diese Ausländer aus ihrem letzten Refugium zu vertreiben. Im Moment ist nur noch nicht klar, ob das Ganze von russischen Söldnern unter Anleitung aus Moskau ausgeht, oder von Islamisten gesteuert ist.