Zuletzt stieg der Leitindex Dow Jones Industrial um 0,10 Prozent auf 46'340,78 Punkte. Der marktbreite S&P 500 trat mit 6'655,96 Punkten fast auf der Stelle. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,11 Prozent auf 24'553,86 Punkte nach unten.

Am Vortag hatten die Anleger angesichts der vorangegangenen Rekordjagd Gewinne mitgenommen. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte bei einem Konjunkturausblick gesagt, dass es im Spannungsfeld zwischen Inflationsrisiken und dem sich abschwächenden Arbeitsmarkt keinen risikolosen Pfad für die Geldpolitik gebe. Ausserdem wies er auf eine «recht hohe Bewertung» der Aktienkurse hin. Das liess die Investoren aufhorchen und etwas den Fuss vom Gaspedal nehmen, wie Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets schrieb.

Die darauffolgenden Gewinnmitnahmen könnten auch dem Umstand geschuldet sein, dass in der kommenden Woche wieder einmal ein Shutdown in den USA drohe, ergänzte Molnar. Obwohl die Stimmung an der Wall Street also nicht mehr ganz so euphorisch sei, könne die Kursrally weitergehen - unter anderem mit Blick auf den sogenannten Fear-and-Greed-Index des Nachrichtensenders CNN, der immer noch leicht im gierigen Bereich liege.

Unter den Einzelwerten stach Micron mit einem Minus von 2 Prozent auf 163 US-Dollar heraus. Trotz eines optimistischen Ausblicks des Chipherstellers auf das laufende Quartal versilberten die Anleger nach dem zuletzt guten Lauf der Aktien die aufgelaufenen Kursgewinne. Am vergangenen Donnerstag hatten sie mit 170,45 Dollar ein Rekordhoch erreicht. Micron berichtete zur Wochenmitte über eine hohe Nachfrage nach Produkten rund um Künstliche Intelligenz (KI).

Für Oracle ging es um weitere 2,8 Prozent bergab. Der Unternehmenssoftware-Spezialist will wegen der geplanten Investitionen im KI-Bereich Anleihen im Wert von 15 Milliarden Dollar ausgeben. Im bisherigen Jahresverlauf hat der Aktienkurs jedoch um mehr als 80 Prozent zugelegt.

Ansonsten bewegten vor allem Analystenaussagen die Kurse. Für Titel des Softwareanbieters Adobe ging es um 2,9 Prozent abwärts, nachdem die US-Bank Morgan Stanley sie auf «Equal-Weight» abgestuft hatte.

Dagegen legten Amazon um 0,3 Prozent zu. Die Analysten der US-Bank Wells Fargo hatten die Aktien des Tech-Riesen auf «Overweight» hochgestuft. Sie zeigten sich zuversichtlicher für die Cloud-Sparte des Konzerns.

Die Aktien des Autobauers General Motors zogen um 2,1 Prozent an, nachdem die Schweizer Grossbank UBS eine Kaufempfehlung ausgesprochen hatte.

(AWP)