Die irreguläre Migration ist der konservativen Regierung ein Dorn im Auge. Sie will Migranten mit scharfen Gesetzen abschrecken und unerlaubt Eingereiste ohne Berücksichtigung persönlicher Umstände nach Ruanda abschieben. Dazu wird im Parlament ein umstrittenes Gesetz diskutiert. Experten verweisen darauf, dass es kaum legale Einreiserouten gibt.

Auch die Zahl der Asylanträge ging zurück, von knapp 100 000 Menschen auf knapp 85 000, wie ONS weiter mitteilte. Fast 129 000 Menschen warteten Ende 2023 noch auf eine Entscheidung über ihren Asylantrag, ein Rückgang von 20 Prozent. Für die Unterbringung der Asylsuchenden mangelt es an Unterkünften. Fast die Hälfte ist in Hotels und anderen Einrichtungen untergebracht. Das kostet die Steuerzahler täglich mehrere Millionen Pfund.

Deutlich angestiegen ist die Zahl der Arbeitsvisa: um rund ein Viertel (26 Prozent) auf 337 240. Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit war es sogar ein Plus von 146 Prozent. Treiber waren laut ONS vor allem Pflegekräfte, deren Zahl sich auf mehr als 146 000 fast verdoppelte. Knapp 280 000 Visa für Angehörige bedeuteten einen steilen Anstieg von 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sowie eine Verfünffachung zu 2019.

Ein Motiv des Brexits war es, die Migration deutlich einzudämmen. Auch aufgrund des Fachkräftemangels in vielen Branchen wurden aber deutlich mehr Menschen vor allem aus Nicht-EU-Staaten ins Land geholt. Experten rechnen damit, dass die Nettozuwanderung weiter gestiegen ist. Hier werden aber erst im Mai genaue Zahlen erwartet./bvi/DP/jha

(AWP)