In München läuft seit Dezember der Strafprozess gegen Braun und zwei weitere frühere Wirecard-Manager. Kern der Anklage ist der Vorwurf, dass Braun und Komplizen Geschäfte und Umsätze in Milliardenhöhe erdichteten, um den eigentlich rote Zahlen schreibenden Dax -Konzern über Wasser zu halten und hohe Bankkredite zu erschwindeln.

Im Rahmen des sogenannten TPA-Geschäfts sollen Wirecard-Partnerfirmen in Asien auf Vermittlung und im Auftrag des bayerischen Konzerns Kreditkartenzahlungen abgewickelt haben - laut Anklage erfunden, Braun zufolge real.

Laut Braun sollen die Gewinne von den wahren Tätern gestohlen beziehungsweise veruntreut worden sein. "Es ist nicht denkbar, dass ein Geschäft der Grössenordnung, die Wirecard vorgegeben hat, ohne Spuren in den Daten des Unternehmens blieb", heisst es dazu in Jaffés Bericht.

Die Grössenordnung beziffert der Insolvenzverwalter auf ein Transaktionsvolumen von 51 Milliarden Euro im Jahr 2019. "Hätte es ein Schatten-TPA-Geschäft im Milliardenumfang gegeben, könnte dieses nicht einfach verschwinden." Gelder in Milliardenhöhe hat der Insolvenzverwalter nach eigenen Worten ebenfalls nicht gefunden./cho/DP/nas