Braun kann nicht auf wesentlich niedrigere Strafe hoffen

Der seit viereinhalb Jahren in Untersuchungshaft sitzende frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun und seine zwei Mitangeklagten können sich jedoch keine Hoffnung machen, dass die zu erwartenden Strafen deswegen wesentlich niedriger ausfallen könnten. Hauptvorwurf ist und bleibt der gewerbsmässige Bandenbetrug. Braun und Mittäter sollen den 2020 kollabierten Dax -Konzern über Jahre mit Hilfe erfundener Profite über Wasser gehalten haben. Der Betrugsschaden für die kreditgebenden Banken ist in der Anklage auf gut drei Milliarden Euro beziffert.

Eine wesentliche Erhöhung der Gesamtstrafe wäre auch dann nicht zu erwarten, wenn sämtliche der ursprünglichen Anklagepunkte verhandelt würden, wie Oberstaatsanwalt Matthias Bühring sagte.

Verteidigung: Niemand ist an Aufklärung interessiert

Brauns Verteidigung warf Gericht und Staatsanwaltschaft vor, an echter Aufklärung nicht interessiert zu sein. «Das ist eine gewisse Vorverurteilung seitens des Gerichts», sagte Rechtsanwältin Theres Krausslach. «Wir sind an einem Punkt, wo bisher nichts aufgeklärt ist, bis heute nicht.» Braun und seine Verteidigung beschuldigen ihrerseits den abgetauchten früheren Vorstandschef Jan Marsalek, der Haupttäter zu sein. «Aus unserer Sicht gibt's überhaupt nichts einzustellen, weil Herr Dr. Braun in alle Punkten freizusprechen ist», sagte die Verteidigerin./cho/DP/mis

(AWP)