H1 2020E
(in Mio Fr.)         AWP-Konsens      H1 2019A   

Erträge                   605            682        
- Management Fees         576            552      
- Performance Fees         26            130       

EBIT                      368            432              
Reingewinn                289            397      

FOKUS: Für einmal könnte die sonst so erfolgsverwöhnte Partners Group ein deutlich tieferes Ergebnis einfahren. Bereits bekannt ist, dass die verwalteten Vermögen im ersten Semester 2020 deutlich weniger stark gewachsen sind als üblicherweise.

Als ausschlaggebend für den Halbjahresgewinn erachten die Analysten einen signifikanten Rückgang der performanceabhängigen Einnahmen. Das Management selbst hatte bereits im Juli durchblicken lassen, dass es wegen der Coronakrise zu Verzögerungen bei den Verkäufen von Beteiligungen - also dem für ein Private-Equity-Haus typischen strategisch geplanten Ausstieg mit Gewinn - gekommen ist.

"Angesichts der langfristig gebundenen Asset-Basis gilt aber mit hoher Wahrscheinlichkeit das Sprichwort: 'Aufgeschoben ist nicht aufgehoben'", kommentiert die ZKB im Vorfeld der Vorlage der Finanzzahlen. Am Markt stehen daher besonders Aussagen zum Ausblick im Fokus und dazu, in welchem Tempo mit einer Normalisierung der Erfolgsrechnung zu rechnen ist.

ZIELE: Für das laufende Jahr rechnet Partners Group mit Kapitalzusagen von 12 bis 15 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen Mitte Juli in Aussicht stellte. Ursprünglich - vor dem Ausbruch der Coronakrise - war für das laufende Jahr mit solchen von 15 bis 19 Milliarden gerechnet worden. Grund für die Anpassung sind die vorübergehend geringeren Investitionsvolumen und die längeren Zeiträume zwischen neuen Kapitalzusagen.

Aus der Höhe der verwalteten Vermögen ergeben sich bei Partners Group zu einem grossen Teil die Erträge in Form von Managementgebühren. Einen kleineren Teil machen die performanceabhängigen Einnahmen zwar auch gewöhnlich aus. Wegen der Corona-Situation dürften diese früheren Angaben des Unternehmens zufolge allerdings im ersten Semester lediglich noch bis zu 5 Prozent der Gesamteinnahmen ausmachen nach 19 Prozent im Vorjahressemester.

Das Unternehmen peilt eine EBITDA-Marge von rund 60 Prozent an.

Zuletzt - ex ante Corona - wurde zudem mit Blick auf das Personal 2020 mit 150 bis 175 Neueinstellungen gerechnet. Ende 2019 waren 1'465 "Professionals" - wie Partners Group sie nennt - beim Zuger Unternehmen angestellt.

PRO MEMORIA: In den ersten sechs Monaten des Jahres machten die Kunden neue Zahlungszusagen in Höhe von 8,3 Milliarden Dollar. Per Ende Juni verwaltete die Gesellschaft damit Vermögen in der Höhe von 96,3 Milliarden.

Ausserdem steigt die Partners-Group-Aktie in gut zwei Wochen, nämlich zum 21. September, erstmals in den Leitindex SMI auf und ersetzt dort die Titel des Zeitarbeitsunternehmens Adecco.

AKTIENKURS: Im Zuge der Corona-Turbulenzen waren Partners Group vom Hoch bei 968,80 Franken im Februar auf 525 Franken Mitte März eingebrochen. Zuvor hatte der Aktienkurs ab Ende Oktober zu einem atemberaubenden Rally angesetzt, und 2019 insgesamt um fast die Hälfte zugelegt. Nach dem Corona-Einbruch erholten sich Partners Group erneut deutlich und notieren mittlerweile bei 886,40 Franken (Stand Freitag 12.00 Uhr). Damit bewegen sie sich wieder in etwa auf dem Niveau von Ende 2019.

Homepage: www.partnersgroup.net

ab/ys/jg

(AWP)