2020E
(in Mio Fr.)        AWP-Konsens    2019A   

Erträge              1'355         1'610            
EBITDA                 861         1'041            
IFRS Reingewinn        716           900         

(in Fr.)
Dividende je Aktie   25,72         25,50       

FOKUS: Auch bei Partners Group blieb der Ausbruch der Corona-Pandemie im Geschäftsjahr 2020 nicht ohne Folgen. Aufgrund der Corona-Situation kamen Investitions- und Verkaufsaktivitäten im zweiten und dritten Jahresviertel praktisch zum Erliegen, was sich stark auf die Performance Fees auswirkte. Die Analysten rechnen denn auch mit einem Ertragsrückgang im Gesamtjahr. Einen noch deutlicheren Rückgang erwarten sie beim Reingewinn.

Im Mittelpunkt des Interesses bei der diesjährigen Zahlenvorlage stehen allerdings Aussagen zur Entwicklung in den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres sowie der Ausblick. Dabei interessiert, ab wann wieder mit einer Normalisierung der Investitionsentscheidungen gerechnet werden kann. Das Preisumfeld sollte für Performance-Fee-trächtige Exits zwar günstig sein; die Kehrseite der Medaille sei, dass neue Deals wohl nicht zum Schnäppchenpreis zu haben sein werden, schreiben dazu die Experten der ZKB.

ZIELE: Mit der Veröffentlichung der verwalteten Vermögen Mitte Januar legte die Gesellschaft auch ihre Ziele für das angelaufene Geschäftsjahr 2021 offen. Danach rechnet sie mit einem weiteren Neugeldzufluss und geht von Kapitalzusagen von 16 bis 20 Milliarden Dollar aus. Zudem kalkuliert sie mit Tail-Down-Effekten in Höhe von -9,5 Milliarden Dollar. Wenn ein Privatmarktprogramm ausläuft, sinken die verwalteten Vermögen schrittweise, was als Tail-Down-Effekt bezeichnet wird.

Das Geschäft mit Privatmarktanlagen ist sehr personalintensiv, und das Personal wächst üblicherweise im Einklang mit der Zunahme an verwalteten Vermögen. Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres ist die Zahl der Vollzeitstellen um drei Prozent auf rund 1'500 gestiegen.

PRO MEMORIA: Partners Group hat im Geschäftsjahr 2020 bei den verwalteten Vermögen die Marke von 100 Milliarden US-Dollar überschritten: Bis Ende 2020 stiegen die AuM auf 109,1 Milliarden nach 96,3 Milliarden US-Dollar Ende Juni wie bereits Mitte Januar 2021 bekannt gegeben wurde. Von den Kunden erhielt das Unternehmen mit 16,0 Milliarden etwas weniger Zahlungszusagen als im Vorjahr (16,5 Mrd).

Partners Group investierte 2020 für seine hauptsächlich institutionellen Kunden wegen Covid-19 ausserdem nur noch 8,6 Milliarden US-Dollar nach 14,8 Milliarden im Jahr davor. Konkret flossen einerseits 5,7 Milliarden in Direkttransaktionen, andererseits wurden insgesamt 2,8 Milliarden (33% des Gesamtinvestitionsvolumens) in diversifizierte Portfolioanlagen investiert.

Partners Group ist laufend auf der Suche nach guten Investments für seine Kunden. Zuletzt im Februar wurden die Wasserinfrastruktur-Plattform Resilient Infrastructure und im Januar die amerikanische IT-Firma Idera sowie ein Portfolio mit 27 Industrieliegenschaften in Grossbritannien im Wert von rund 308 Millionen Franken erworben.

Ungelöst ist noch eine juristische Auseinandersetzung in den USA. Dort war im Januar 2020 vom Güterzugunternehmen Midrail eine Klage gegen das Zuger Unternehmen eigereicht worden. Midrail wirft dem Vermögensverwalter den Bruch einer Vertraulichkeitsvereinbarung vor. Dabei geht es um den Kauf des Bahnunternehmens Patriot Rail. Laut Partners Group ist die Klage völlig unbegründet.

AKTIENKURS: Mit den Dividendenpapieren von Partners Group, die im vergangenen September in den SMI aufgestiegen sind, ging es nach dem Corona-bedingten Einbruch vor einem Jahr wieder steil nach oben. Am 4. März notierten sie ein Allzeithöchst von 1'151,50 Franken. Seit Anfang Jahr haben die Titel rund 8 Prozent zugelegt, während der Gesamtmarkt gemessen am SMI lediglich 1,7 Prozent höher steht.

Homepage: www.partnersgroup.com

ab/sig

(AWP)