Am Finanzmarkt dominierte zunächst Enttäuschung: Im vorbörslichen US-Handel verlor die Home-Depot-Aktie rund ein Prozent an Wert.
«Unsere Ergebnisse im zweiten Quartal entsprachen unseren Erwartungen», sagte Konzernchef Ted Decker. Kunden beschäftigten sich weiterhin verstärkt mit kleineren Heimwerkerprojekten. Neben der Kaufzurückhaltung dämpften in den drei Monaten bis Ende Juni aber auch negative Währungseffekte das Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis. Einschliesslich Wechselkursschwankungen sowie dem Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen stieg der Umsatz um knapp fünf Prozent auf fast 45,3 Milliarden US-Dollar (rund 38,8 Mrd Euro). Unter dem Strich ging der Gewinn nur leicht auf 4,55 Milliarden Dollar zurück.
Home Depot kämpft schon seit gut zwei Jahren mit einer mauen Umsatzentwicklung, da die Kunden wegen hoher Zinsen den Kauf von Häusern und die damit zusammenhängenden Bauprojekte verschoben haben. Zudem sorgt die unberechenbare Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump für zusätzliche Herausforderungen, da die Preise für eine Vielzahl von Artikeln steigen und sich die Verbraucher stärker zurückhalten.
«Wir beobachten, dass grössere Projekte weiterhin auf Eis gelegt werden, da die Zinsen hoch bleiben und die wirtschaftliche Unsicherheit anhält», sagte Finanzchef Richard McPhail der Nachrichtenagentur Bloomberg. Kunden stellten Projekte zurück, hielten aber an ihnen fest. Das Unternehmen konnte das Preisniveau halten, da die meisten seiner importierten Waren vor Inkrafttreten der neuen Zölle eingetroffen seien. Im Laufe des Jahres würden aber einige Artikel teurer, warnte McPhail. Home Depot bezieht nach eigenen Angaben mehr als 50 Prozent seiner Artikel aus den USA.
Das Management hat sich für dieses Jahr auf ein im Vergleich zum Vorjahr geringeres Geschäftswachstum eingestellt: Decker rechnet unverändert mit einem organischen Umsatzplus von einem Prozent./mne/stw/stk
(AWP)