“Es ist nicht alles Gold, was glänzt”, heisst es im Volksmund. Dass der erste Augenschein trügt, mag auf bestimmte Angelegenheiten bezogen durchaus stimmen, doch geht es um das Edelmetall selbst, ist der Glanz echt. Das gilt nicht nur auf physischer Ebene, auch an der Börse macht Gold eine gute Figur, vor allem wenn man die aktuell schwierigen Rahmenbedingungen miteinbezieht. In den vergangenen zwölf Monaten legte der Preis pro Feinunze trotz stark steigender Zinsen um 7 Prozent zu. (Quelle: Refinitiv, Stand: 18.08.2023) In den USA hat sich in diesem Zeitraum die Spanne für den Leitsatz von 2,25 bis 2,5 Prozent auf 5,25 bis 5,5 Prozent mehr als verdoppelt. Zum Hintergrund: Der Goldpreis und Zinsen verhalten sich gewöhnlich spiegelbildlich zueinander. Da das Edelmetall keine laufenden Erträge abwirft, bedingen hohe Zinsen in der Regel einen fallenden Goldpreis.

Positiver Nachfragetrend

Prinzipiell ist dieser Zusammenhang auch heute gültig. Dies zeigte sich in den vergangenen Tagen, als steigende US-Anleiherenditen sowie der starke Dollar dem Goldkurs zugesetzt haben. Dennoch bewegt sich der Preis für das Edelmetall in diesem Jahr noch im positiven Bereich. Allein die angespannte geopolitische Lage macht Gold zu einem attraktiven Asset. Der anhaltende Krieg in der Ukraine sowie eine wirtschaftliche Konfrontation zwischen den Grossmächten USA und China lassen Investoren vermehrt in den “sicheren Hafen” steuern.

Nach einem aktuellen Bericht des World Gold Council kam es in der ersten Jahreshälfte zudem zu einer stabilen Schmucknachfrage sowie Rekordkäufen der Zentralbanken. Die Institutionen haben weltweit von Januar bis Juni eine Rekordmenge von 387 Tonnen in ihre Tresore gebracht.1 Damit setzte sich der positive Trend aus 2022 weiter fort. Im vergangenen Jahr hat sich die Zentralbanknachfrage auf 1’136 Tonnen mehr als verdoppelt und den höchsten Wert seit 55 Jahren erreicht. Die weltweite Goldnachfrage (ohne OTC) stieg um 18 Prozent auf 4’741 Tonnen, was den höchsten Jahresbetrag seit 2011 darstellte.2

Sinkende Inflation

Zurück in die Gegenwart: Positiv auf den Goldpreis dürften sich neben der physischen Nachfrage auch die allmählich sinkenden Inflationsraten auswirken. Im Euroraum hat sich die Teuerung von Spitzenwerten über zehn Prozent mittlerweile auf 5,3 Prozent reduziert, in den USA erhöhten sich die Konsumentenpreise im Juli sogar nur noch um 3,2 Prozent. Obwohl die Inflationsraten noch nicht auf dem erklärten Zwei-Prozent-Ziel angekommen sind, könnten die energischen Zinserhöhungsrunden der EZB und Federal Reserve allmählich abklingen. Zumal auch die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin auf tönernen Füssen steht. Laut dem CME Fed Watch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Erhöhung im September in den USA nur bei 9.5 Prozent, ein erster Schritt nach unten um 25 Basispunkte wird für Mai 2024 erwartet.3

Neue Bestmarken im Visier

Auch die UBS CIO GWM rechnet damit, dass es im zweiten Quartal 2024 zu einer Zinssenkung kommen wird. Und darüber hinaus, dass Gold neue Allzeithochs erreichen kann. Allerdings könnte es angesichts der Entwicklung auf den Bondmärkten und dem starken Dollar etwas länger dauern, als bisher vermutet. So hat UBS CIO GWM soeben das Jahresendziel von 2’100 auf 1’950 US-Dollar pro Unze gesenkt. Der positive Ausblick für 2024 wurde aber beibehalten. Bis Ende Juni wird ein Kurs von 2’100 US-Dollar erwartet, bis Ende September dann ein weiterer Anstieg auf 2’200 US-Dollar. Das entspricht aus heutiger Sicht einem Aufwärtspotenzial von rund 16 Prozent. Unterstützung bekommt das Edelmetall weiterhin von Seiten der Zentralbanken. UBS CIO GWM schätzt, dass diese im laufenden Jahr 700 Tonnen kaufen werden. Sollte dies erreicht werden, wäre dies die zweithöchste Menge an Käufen seit Mitte der Sechzigerjahre.4 Das Edelmetall ist nach Ansicht der Experten darüber hinaus dafür geeignet, vor einer langfristigen Inflation zu schützen.5 Ein durchaus wichtiger Punkt. Nach einer Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstitutes ZEW unter Finanzmarktexperten dürfte die Inflation noch jahrelang hoch bleiben. Für das Jahr 2024 wird in der Eurozone mit einer Preissteigerung von 3,5 Prozent und für 2025 mit 2,5 Prozent gerechnet.6

Ein positives Bild malt auch der World Gold Council. Der Trend in den vergangenen Monaten unterstreicht nach Ansicht der Experten die Bedeutung von Gold als sicherer Hafen inmitten anhaltender geopolitischer Spannungen und schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen rund um den Globus. «Mit Blick auf die zweite Hälfte des Jahres 2023 könnte ein wirtschaftlicher Abschwung dem Goldpreis zusätzlichen Auftrieb verleihen und seinen Status als sichere Anlage weiter stärken», fasst Louise Street, Analystin des World Gold Council, zusammen.7

Clevere Investments für Gold-Bullen…

Wer dem Edelmetall glänzende Zeiten attestiert, der findet in dem ETC (Symbol: CGCCIU) auf den UBS Bloomberg CMCI Gold CHF Monthly Hedged TR Index eine adäquate Anlagelösung. Das auf Schweizer Franken lautende Partizipationsprodukt bietet eine vollständige Teilnahme an der Kursentwicklung des Basiswerts. Einzig eine jährliche Gebühr von 0,38 Prozent wird abgezogen. Der ETC wird zudem noch in den Währungen Euro (Symbol: EGCCIU) und Dollar (Symbol: TGCCIU) angeboten. Bitte beachten Sie, dass beim präsentierten ETC kein Kapitalschutz besteht.

…und Unentschlossene

Anleger mit einem noch nicht ausnahmslos positiven Szenario finden in der frisch emittierten Twin-Win Capital Protection Note (CPN) (Symbol: KOQCDU) auf Gold ein passendes Produkt. Die Struktur erlaubt nämlich positive Erträge sowohl bei Kursgewinnen als auch -verlusten. Legt der Goldpreis über das Startlevel hinaus zu, profitiert das Zertifikat zu 100 Prozent an den Avancen. Dies gilt bis zur Barriere bei 118 Prozent . Auf der Unterseite gelten die gleichen Bedingungen – nur andersherum. Bis zur Schwelle bei 82 Prozent des Anfangslevels verwandelt das Produkt die fallenden Notierungen in positive Erträge. Folglich können Anleger von beiden Richtungen profitieren. Wird eine der beiden Barrieren verletzt, schaltet sich zwar der Twin-Win-Mechanismus ab, allerdings greift dann der hundertprozentige Kapitalschutz. Folglich ermöglicht der CPN eine vollständige Rückzahlung des investierten Betrags am Laufzeitende.

 

Zudem muss – wie immer bei Strukturierten Produkten – das Emittentenrisiko berücksichtigt werden. Mehr Informationen zum Thema «UBS CMCI (Constant Maturity Commodity Index)» finden Sie auf unserer Webseite.

 

*Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.

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Zum Autor

Jérôme Allet begann seine berufliche Laufbahn 2011 als Graduate Talent bei der UBS Investment Bank. Seit 2017 leitet er das Team «Public Distribution Sales Switzerland» im Bereich Structured & Solutions Distribution. In dieser Funktion verantwortet er den öffentlichen Vertrieb von Strukturierten Produkten in der Schweiz. Seit 2018 ist er zusätzlich für White Label Lösungen im Bereich Hebelprodukte in Europa zuständig.

Quellen

1 World Gold Council, Gold Demand Trends Q2 2023, 01.08.2023

2 World Gold Council, Gold Demand Trends 2022, 31.01.2023

Quelle: CME Fed Watch Tool, Stand: 18.08.2023

4 UBS CIO GWM, Precious Metals, 17.08.2023

5 UBS CIO GWM, Ausblick auf das 2. Halbjahr, Juni 2023

6 dpa, Medienbericht, 01.06.2023

7 World Gold Council, Pressemitteilung, 01.08.2023