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Einschneidende Kurszielreduktionen setzen zwei Sorgen-Aktien ziemlich zu

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Für DocMorris und AMS Osram treffen happige Kurszielanpassungen ein. Das setzt den Aktien ziemlich zu. - Und: Grössere Titelverkäufe aus den Teppich-Etagen von Nestlé und Straumann.

17.05.2023   11:43
Von cash Insider
Die Online-Apotheke und Zur-Rose-Tochter DocMorris in Heerlen, Niederlande.

Die Online-Apotheke und Zur-Rose-Tochter DocMorris in Heerlen, Niederlande.

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Mit dem Verkauf des Schweizer Geschäfts an den "orangen Riesen" Migros hat sich die Versandapotheke DocMorris zwar etwas Zeit erkauft. Allerdings haftet der ehemaligen Zur Rose an der Börse noch immer der Ruf des Sorgenkinds an.

Hatte der für die Berenberg Bank tätige Analyst Gerhard Orgonas sein Kursziel für die Aktien im Februar kurz nach Bekanntwerden dieses Befreiungsschlags auf 60 (zuvor 30) Franken verdoppelt, setzt er nun den dicken Korrekturstift an. Neuerdings gibt der Analyst das Kursziel noch mit 40 Franken an. Das Anlageurteil lautet wie bis anhin "Hold".

Orgonas trägt mit den einschneidenden Anpassungen einerseits dem höheren Abschreibungsbedarf auf dem neuen Verteilzentrum Rechnung und andererseits der Ungewissheit rund um die Einführung elektronischer Medikamentenrezepte in Deutschland. Ein Dorn im Auge ist dem Analysten auch, dass die Rivalin Shop Apotheke dort zuletzt kräftig Marktanteile dazugewinnen konnte und aus einer Position der Stärke heraus agiert.

Kursentwicklung der Aktien von DocMorris seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)

Diese Kurszielreduktion setzt den Aktien heute Mittwoch ziemlich zu. Zur Stunde wird sie um knapp sechs Prozent zurechtgestutzt.

Auch bei den Valoren von AMS Osram zieht eine Kurszielsenkung Verkäufe nach sich. In einem Kommentar aus dem Hause Credit Suisse kommt der Autor Adithya Metuku neuerdings nur noch auf 5,90 (zuvor 7,70) Franken. Er reagiert damit auf das enttäuschende erste Quartal sowie auf die nicht enden wollende Nachfrageflaute – ganz nach dem Motto: Besser spät, als nie.
 


Der Analyst geht zwar davon aus, dass das operative Geschäft des Sensorenherstellers im Laufe dieses Jahres die Talsohle durchschreiten wird. Angesichts der nach wie vor geringen Vorhersehbarkeit des Tagesgeschäfts und der hohen Kapitalbindung stuft er die Aktien jedoch auch weiterhin nur mit "Neutral" ein.

Obwohl ich seit mehr als drei Jahrzehnten an der Börse tätig bin, überraschen mich solch einschneidende Kurszielreduktionen immer wieder. Es ist, als hätten diese Analysten ihre Hausaufgaben nicht – oder zumindest nicht zeitnah - gemacht. Andere Berufskollegen waren da in den letzten Wochen bei diesen beiden Aktien um einiges aufmerk- und arbeitsamer...

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Gestern Dienstag fand der Höhenflug der Aktien von Straumann ein vorläufiges Ende. Bei Börsenschluss resultierte immerhin noch ein Minus von etwas mehr als zwei Prozent.

Überschattet wurde das Handelsgeschehen von etwas gar vorsichtigen Finanzzielen des Hörgeräteherstellers Sonova für das neue Geschäftsjahr. Auf den ersten Blick bewegen sich diese zwar im Rahmen der Erwartungen. Legt man den Zielen allerdings das schwächer als erwartet ausgefallene letztjährige Ergebnis zugrunde, werden nicht eben wenige Analysten einmal mehr ihren Korrekturstift zücken müssen.

Weshalb auch Straumann – obschon als Hersteller von Dentalimplantaten in ganz anderen Absatzmärkten unterwegs – für Sonova in Sippenhaft genommen wurde, ist rasch erklärt: Seit der Weltmarktführer aus Basel kürzlich die Quartalsumsatzzahlen kommunizierte, werden seine Jahresvorgaben eigentlich als übertrieben vorsichtig beurteilt. Mit den vorsichtigen Finanzzielen versetzt ausgerechnet Sonova bei Straumann der Hoffnung auf eine baldige Erhöhung der Jahresvorgaben nun aber einen Dämpfer. Ob zurecht oder nicht wird sich zeigen müssen.

Kursentwicklung der Straumann-Aktien in den letzten Tagen (Quelle: www.cash.ch)

Doch auch dass sich ein nicht namentlich bekanntes Mitglied der Straumann-Geschäftsleitung von Aktien mit einem Marktwert von gut einer Million Franken getrennt hat, kommt in Börsenkreisen nicht gut an.

Ähnliches war jüngst auch beim Nahrungsmittelhersteller Nestlé zu beobachten, wurde der SIX Swiss Exchange doch ein Titelverkauf aus der Teppich-Etage in Vevey in Höhe von 2,3 Millionen Franken gemeldet.

Zu dieser Zeit des Jahres sind solche Titelverkäufe nicht eben ungewöhnlich. Sie gehören – zumindest im vorliegenden Umfang – eigentlich zum "courant normal". Spitzenreiter bleibt die Geschäftsleitung von Lindt & Sprüngli.

Vor gut einer Woche berichtete ich von einer Charmeoffensive von Firmenchef Adalbert Lechner und seinem Finanzchef Martin Hug. Die beiden Firmenlenker versprühten gegenüber Investoren Optimismus. In den Tagen davor und danach wurden der SIX Swiss Exchange jedoch Titelverkäufe in Höhe von 6,5 Millionen Franken gemeldet. Belief sich damals das Total seit Ende April auf 11 Millionen Franken, sind seither nochmals Verkäufe im Umfang von mehr als 3 Millionen Franken hinzugekommen.

Ich kommentierte das Zusammenspiel von Charmeoffensive und Titelverkäufen wie folgt:

...und...

Wie ich aus den Handelsräumen hiesiger Banken höre, lässt sich das Aktienbeteiligungsprogramm von Lindt & Sprüngli nicht mit jenem anderer Schweizer Publikumsgesellschaften vergleichen. Die Höhe der Titelverkäufe sei deshalb mit Vorsicht zu geniessen. Neugierig wie ich bin, werde ich dem Ganzen gelegentlich mal nachgehen.

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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