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Saba Capital Management hat sich mit gut drei Prozent bei HBM Healthcare eingenistet. Das geht aus einer Offenlegungsmeldung gegenüber der SIX Swiss Exchange hervor. Beim neuen Grossaktionär des Investment-Vehikels des legendären ehemaligen Roche-Finanzchefs Henri B. Meier handelt es sich um den Hedgefonds von Boaz Weinstein. Dieser ist bekannt für eine aktive Einflussnahme bei seinen Portfoliounternehmen.
Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass sich Weinstein mit seinem Hedgefonds auch mit etwas mehr als drei Prozent an BB Biotech beteiligt hat. Noch lässt sich nicht genau abschätzen, was der Amerikaner mit diesen beiden Beteiligungsnahmen denn genau im Schilde führt. Über Saba Capital Management hält er nämlich jeweils weniger als ein Prozent der Stimmen in Form von Aktien. Die Differenz dürfte auf Derivate entfallen. Doch während es auf die Valoren von BB Biotech Warrants und Mini-Futures wie Sand am Meer gibt, geht das Angebot auf jene von HBM Healthcare gegen null. Gut möglich jedoch, dass man sich von einer Bank ein Taylor-Made-Derivat auf Mass schneidern liess.
Rückblickend war das Umfeld für kleinere und mittelgrosse Biotechnologieunternehmen – in diese investieren die beiden Anlage-Vehikel ja bekanntlich – auch schon einfacher. Einerseits ist die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA deutlich restriktiver bei der Zulassung neuer Medikamente als früher. Andererseits sitzt den Investoren das Geld nicht mehr so locker in der Tasche wie auch schon, was nicht zuletzt den hartnäckig hohen Dollar-Zinsen geschuldet sein dürfte.
Aktienkurs von BB Biotech im mehrjährigen Verlauf (Quelle: www.cash.ch)
Trotzdem oder gerade deswegen werden die Aktien von BB Biotech momentan mit einem Abschlag von gut 13 Prozent gegenüber ihrem rechnerischen Nettoinventarwert von 34,85 Franken je Stück gehandelt. Jene von HBM Healthcare notieren sogar um mehr als 22 Prozent unter dem letztmals Mitte Juni ermittelten inneren Wert von 229,58 Franken. In der Vergangenheit war es bei beiden Investment-Vehikeln auch schon mehr. Mittels von Aktienrückkäufen liesse sich der besagte Abschlag weiter verringern.
Seit den Jahrestiefstkursen von Anfang April bei 24,35 Franken konnten die Aktien zwar Boden gutmachen. Mit knapp 30 Franken weisen sie im bisherigen Jahresverlauf allerdings immer noch ein Minus von 15 Prozent auf. Gegenüber den Jahreshöchstkursen errechnet sich sogar eines von mehr als 30 Prozent.
Bei einigen meiner geschätzten Leserinnen und Lesern sorgt übrigens das hohe Kursziel des für Kepler Cheuvreux tätigen Analysten Nicolas Pauillac für die Aktien von BB Biotech für Irritation. Dieser preist die Valoren mit «Buy» und einem Kursziel von 66 Franken an. Ich selber vermute, dass Pauillac sein Kursziel früher oder später unter negativen Vorzeichen überarbeiten könnte.
Kursentwicklung der HBM-Aktien seit Januar (Quelle: www.cash.ch)
Auch für HBM Healthcare sprach der Analyst im Spätherbst 2023 eine Kaufempfehlung aus, als er damals von seinem Vorgänger Arsene Guekam den Stab übernahm. Bei dieser Gelegenheit setzte Pauillac beim Kursziel den dicken Korrekturstift an und kürzte letzteres auf 253 (zuvor 298) Franken. Im Januar dieses Jahres stellte man die Abdeckung bei Kepler Cheuvreux dann aber ein. Zu diesem Zeitpunkt lautete das Kursziel noch 240 Franken.
Meinerseits bin ich nun neugierig, ob der neue Grossaktionär seine Aktienpakete bei BB Biotech und HBM Healthcare weiter ausbaut. Vielleicht stellt sich ja auch heraus, dass es sich bloss um ein kurzes Gastspiel der Amerikaner handelt. Womöglich wissen wir schon bald mehr...
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