1. Home
  2. News
  3. Top News
  4. Insider
  5. Kleine fiese Spielchen bei den Bezugsrechten von Meyer Burger?

Rund um die Kapitalerhöhung

Kleine fiese Spielchen bei den Bezugsrechten von Meyer Burger?

Teilen

Merken

Drucken

Kommentare

Google News

Die Aktien von Meyer Burger werden seit Dienstag ex Bezugsrechte gehandelt. Der cash Insider befürchtet nun, dass Leerverkäufer auf die Kapitalerhöhung hin ihre Spielchen mit den Papieren treiben könnten.

02.11.2022   12:30
Von cash Insider
Solarzellenproduktion bei Meyer Burger.
Solarzellenproduktion bei Meyer Burger.Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

+++

Gestern Dienstag dürften einige Aktionärinnen und Aktionäre von Meyer Burger vermutlich zweimal leer geschluckt haben: Kurz nach Börseneröffnung schmierte der Aktienkurs nämlich um mehr als 14 Prozent ab.

Was allerdings kaum irgendwo in den Wirtschaftsmedien zu lesen war, ist, dass die Valoren des Solarunternehmens aus dem bernischen Gwatt an diesem Tag erstmals ohne das Bezugsrecht für die anstehende Kapitalerhöhung gehandelt wurden. Das Bezugsrecht aufgerechnet, machten die Aktionärinnen und Aktionäre unter dem Strich nur leicht rückwärts.

Die Bezugsrechte (Ticker: MBTN1) können noch bis und mit dem 7. November über die Schweizer Börse SIX gehandelt werden, wobei die Inhaber von 20 Bezugsrechten ab dann zum Bezug von sieben neuen Aktien zum Preis von 0,267 Franken je Stück berechtigt sind.

Kursentwicklung der Aktien von Meyer Burger über die letzten drei Monate (Quelle: www.cash.ch)

Die bestehenden Aktionärinnen und Aktionäre dürfen sich glücklich schätzen, werden sie von Meyer Burger überhaupt mit an Bord geholt und mit handelbaren Bezugsrechten ausgestattet. So kann jeder selber entscheiden, ob er an der Kapitalerhöhung mitmacht oder die Bezugsrechte versilbert.

Allerdings lässt der Bezugsrechtehandel kleine fiese Spielchen zu. Als das Solarunternehmen im Sommer 2020 die strategischen Weichen neu stellte und eine Bilanzsanierung durchführte, machten Gerüchte die Runde, wonach ausländische Leerverkäufer künstlich Verkaufsdruck über die Bezugsrechte erzeugt hätten. Ziel dürfte es gewesen sein, den Aktienkurs zu drücken, um eine Verkaufslawine loszutreten und so günstiger an neue Aktien zu kommen. Solche Spielchen sind auch in den nächsten Tagen nicht auszuschliessen. Anders als damals steht das Unternehmen jedoch auf sehr viel solideren Beinen. Das neue Kapital soll schliesslich auch in den Ausbau der Produktionskapazitäten und nicht in die Stärkung der Bilanz fliessen.

Dass den Leerverkäufern jedes Mittel recht ist, um ihre Interessen durchsetzen zu können, zeigen die ungeheuerlichen Anschuldigungen, denen sich der russischstämmige Meyer-Burger-Grossaktionär Petr Kondrashev im Frühling dieses Jahres ausgesetzt sah. Unter anderem wurde ihm eine Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nachgesagt. Das deutsche Börsenportal, welches diese und weitere Unwahrheiten in den Umlauf setzte, dementierte damals umgehend.

Abfolge der Ereignisse im Frühling dieses Jahres:

Ungeheuerliche Behauptungen: Läuft da eine gezielte Kampagne der Leerverkäufer gegen Meyer Burger?
Meyer Burger kommt nicht zur Ruhe
Deutsches Börsenportal entschuldigt sich bei Meyer-Burger-Grossaktionär


Wie haltlos diese Anschuldigungen waren, zeigt die momentane Nachrichtenlage um den Grossaktionär. Angeblich wurde Kondrashev in seiner früheren Heimat Russland entschädigungslos enteignet. So berichtet etwa das Webportal Intelligenceonline, dass ein Schiedsgericht und die russische Kartellbehörde seine Mehrheitsanteile am russischen Bergbauunternehmen Solikamsk Magnesium Plant an den Staat übertragen habe, weil die Privatisierung einst illegal erfolgt sei. Ausserdem wurde Kondrashev beschuldigt, den Westen mit Materialien aus dem Magnesiumwerk zu beliefern.

Ich kommentierte die Anschuldigungen im Frühling wie folgt:

...und forderte...

Erhebungen von S&P Global Market Intelligence zufolge wurde Ende Oktober bei Meyer Burger mit mehr als 21 Prozent der ausstehenden Aktien auf rückläufige Kurse spekuliert. Die Beratungsfirma stützt sich dabei auf die Anzahl ausgeliehener Titel ab. Das sind mehr als zum Zeitpunkt der Falschbehauptungen, und lässt erahnen, dass den Leerverkäufern jedes Mittel recht ist, damit ihre Wetten aufgehen.

Das Beruhigende dabei ist: In wenigen Tagen ist der ganze Spuk bereits wieder vorbei. Augen zu und durch...

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit.

1 Kommentar

Sortieren nach:
fox

Ich werde meine Bezugsrechte ausüben. Meyer Burger hat mein Vorschussvertrauen, freue mich auf die neuen Panels und geplanten Dachziegel. Solarpanel aus der EU mit Garantie.

Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit.

Das könnte Sie auch interessieren
 
 
 
 
 
 
 
 
Meyer Burger
NameAktuell+/-%
0.010200+2.00%
412.56-0.20%
Ausgewählte Produkte von UBS
Presented by UBS KeyInvestDies ist keine Produktempfehlung. Weitere Produkte finden Sie auf UBS KeyInvest.
News