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Meyer Burger: Hat sich ein Grossaktionär aufgrund firmenspezifischer Gründe von Aktien getrennt?

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Ein amerikanischer Fondsriese hat seine Beteiligung an Meyer Burger deutlich zurückgefahren. Der cash Insider erklärt, was dahintersteckt. - Und: Für BNP Paribas sind die Aktien der Credit Suisse ein klarer Verkauf.

21.12.2022   12:04
Von cash Insider
Testung von Solarzellen bei Meyer Burger.

Testung von Solarzellen bei Meyer Burger.

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Mit einem Kursplus von gut 40 Prozent seit Jahresbeginn zählen die Aktien von Meyer Burger zu den hiesigen Jahresgewinnern. Respektable 2 Milliarden Franken an Börsenwert bringt das Solarunternehmen mittlerweile wieder auf die Waage - was Erinnerungen an frühere Blütezeiten wachwerden lässt.

Eine Beteiligungsmeldung an die SIX Swiss Exchange will allerdings so gar nicht in dieses Bild passen. Denn wie der Meldung entnommen werden kann, hat der Fondsriese Invesco seine Beteiligung still und leise auf unter 3 Prozent reduziert. Nur deshalb wurden die Amerikaner überhaupt meldepflichtig. Vor etwas mehr als zwei Jahren hielten sie in der Spitze sogar 5,4 Prozent am Solarunternehmen.

Kursentwicklung des Invesco Solar ETFs seit der Lancierung.

Kursentwicklung des Invesco Solar ETFs seit der Lancierung.

Quelle: cash.ch

So wie ich das sehe, hat die Beteiligungsreduktion wohl keine firmenspezifischen Gründe. Als Anbieter des vermutlich beliebtesten börsengehandelten Fonds auf Solarunternehmen könnte Invesco aufgrund von Rücknahmen gezwungen gewesen sein, sich bei Meyer Burger von Aktien zu trennen. Ausserdem war da ja auch noch die Kapitalerhöhung. Gut möglich, dass auch diese in die Beteiligungsreduktion mithinein gespielt haben könnte.

Ich bin nun neugierig, was uns das Solarunternehmen am 23. März nächsten Jahres für ein Jahresergebnis auftischen wird. Von der Geschäftsentwicklung der zweiten Jahreshälfte verspreche ich mir nämlich wertvolle Anhaltspunkte in Bezug auf die Absatzsituation – und nicht eben weniger wichtig – in Bezug auf die Preisgestaltungsmacht.

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Die Freude der Aktionärinnen und Aktionäre der Credit Suisse über das Aufbäumen der Aktien nach der geglückten Kapitalerhöhung sollte rückblickend nur von kurzer Dauer sein. Bei Kursen von 3,18 Franken setzten bereits wieder grössere Verkäufe ein. Diese akzentuierten sich in den darauffolgenden Tagen dann sogar, als die Valoren auf unter 3 Franken zurückfielen.

Wie ich am Freitag berichtete, hatten sich einige mächtige Marktakteure kurz nach der Kapitalerhöhung auf einen schnellen Rebound hin mit Aktien der Grossbank eingedeckt. Nachdem sich dieser nicht wie erhofft einstellte, wurden die besagten Titelpositionen rasch wieder glattgestellt. Dabei wurden in der Region von 2,98 Franken einige grössere Stop-Loss-Aufträge losgetreten, was eine kleinere Kurslawine ins Tal rauschen liess.

Seit Montag nehmen die Analysten nach und nach die Wiederabdeckung der Credit-Suisse-Aktien auf. Was auffällt: Die neuen Kursziele sind allesamt tiefer – was nicht zuletzt dem Verwässerungseffekt aus der vier Milliarden Franken schweren Kapitalerhöhung geschuldet ist.

Deutliche Worte findet insbesondere der für BNP Paribas tätige Bankenanalyst Nick Davey. Er nimmt die Wiederabdeckung mit "Underperform" und einem Kursziel von gerade einmal 3 (zuvor 4,73) Franken auf.

Kursentwicklung der Credit-Suisse-Aktien seit Jahresbeginn.

Kursentwicklung der Credit-Suisse-Aktien seit Jahresbeginn.

Quelle: cash.ch

Davey stützt sich bei seiner Verkaufsempfehlung auf die schwache Ertragskraft der Grossbank ab. Da er die Ertragskraft weiter leiden sieht, lässt er das Argument, die Aktien seien nun günstig bewertet, nicht gelten. Und auch in Sachen Dividende sieht der Analyst magere Zeiten auf die Aktionärinnen und Aktionäre zukommen.

Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann und sein Firmenchef Ulrich Körner sind nicht zu beneiden. Allerdings dürfte ihnen bewusst gewesen sein, dass sie kein einfaches Erbe angetreten haben. Vordringlich gilt es nun, die Wogen zu glätten und das Tagesgeschäft zu stabilisieren. Erste Erfolge konnte das Führungs-Duo ja bekanntlich schon vermelden. Doch die eigentliche Herkulesaufgabe liegt darin, die geplanten Sparmassnahmen möglichst schonend – sprich ohne weiteren Ertragsrückgang - umzusetzen. An nichts Geringerem als daran werden die beiden künftig gemessen.

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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