Der Bitcoin hat seine Kletterpartie der vergangenen Tage am Freitag mit dem Sprung über die Marke von 48'000 US-Dollar fortgesetzt. Am Samstag notierte die nach Marktwert grösste Digitalwährung bei immer noch 47'300 US-Dollar wieder etwas darunter. Das Mehrjahreshoch von rund 49'000 Dollar aus dem Januar rückt damit näher. Auch andere Digitalwerte wie Ether stiegen zuletzt.
«Nun könnten Anleger die 50'000-Dollar-Marke ins Auge fassen», kommentierte Kryptoexperte Timo Emden von Emden Research. «Die Kursdynamik zeigt, dass nun ein nicht unbedeutender Teil der Anleger schlichtweg Angst hat, etwas zu verpassen. Die Hausse nährt die Hausse.» Spätestens jetzt könne sich abermals eine Eigendynamik am Markt entwickeln. Damit wachse aber auch das Risiko eines "deutlichen Rücksetzers".
Im Januar war der Bitcoin in Erwartung der US-Zulassung mehrerer Spot-ETFs - also börsengehandelter Fonds - auf bis auf gut 49'000 Dollar gestiegen. Nach der Zulassung durch die Börsenaufsicht SEC hatten Anleger dann aber den steilen Kursanstieg der vorangegangenen Monate erst einmal genutzt, um Kasse zu machen. Im Januar war der Kurs dann bis unter 39 000 Dollar gefallen, bevor eine Wende einsetzte.
Mit der Zulassung wird der Bitcoin für eine breitere Investorenbasis zugänglich. Laut Daten der Bank JPMorgan haben sich die Zuflüsse in die ETFs zum Ende dieser Woche wieder beschleunigt.
«Bitcoin-Halving» im Blick
Anleger blicken auch schon auf das immer näher heranrückende «Bitcoin-Halving» voraus. Voraussichtlich geht das Ereignis Mitte April 2024 über die Bühne. In Zuge dessen wird die Belohnung (in Form von Bitcoin) für die mit Computern generierten Bitcoin-Blocks halbiert. Durch den Schritt soll das Angebot neuer Bitcoin gedämpft und damit die Nachfrage gestützt werden.
Es ist die vierte Halbierung in der Geschichte der Digitalwährung. Solch ein Schritt geschieht alle 210'000 Blöcke, bis die Höchstzahl von 21 Millionen Bitcoin erreicht wird.
Wie der Broker IG Anfang des Jahres mitteilte, sei dieses Mal durchaus unklar, ob - wie nach dem vorausgegangenen Halving im Mai 2020 - ein längerfristiger Kursanstieg folge. So sei schwer vorhersehbar, ob die Nachfrage dadurch steigen werde. Denn der Markt sei seit der letzten Halbierung deutlich reifer geworden und eine grössere Auswahl etablierter Kryptowährungen konkurrierten um Nutzer.
Zudem ist schon ein Grossteil aller rund 21 Millionen möglichen Bitcoin geschürft. Laut der Webseite Coinmarketcap sind es aktuell gut 19,6 Millionen. Durch die «Halvings» wird der letzte Bitcoin voraussichtlich allerdings erst im Jahr 2140 entstehen.
(AWP)
4 Kommentare
Ein «längerfristiger Kursanstieg» ist im voraus betrachtet immer unbekannt und somit eine Binsenweisheit. Aufhorchen lässt jedoch die Begründung von IG: «So sei schwer vorhersehbar, ob die Nachfrage dadurch [gemeint ist das Bitcoin Halfing] steigen werde». Wer so etwas schreibt, hat die Materie nicht verstanden. Denn das Bitcoin Halfing beeinflusst nicht die Nachfrage Seite des Marktes, sondern reduziert das Wachstum des (Bitcoin) Angebots. Äpfel und Birnen sollte man unterscheiden können.
Bitcoin wird immer wieder Rücksetzer erfahren, wie jedes volatile Asset aber der Trend zeigt stets nach oben langfristig gesehen.
Ist ja logisch, dass es bei Bitcoin immer mal wieder (grössere) Rücksetzer geben kann. Allerdings, welches Asset ist in den letzten Monaten/Jahren derart kontinuierlich gestiegen. Bitcoin ist als neues Asset angekommen und kann als digitales Gold bezeichnet werden. Diejenigen die Bitcoin noch nicht begriffen haben oder belächeln dürfen aber gerne weiterhin voll auf das Fiat System setzen.
Beim Bitcoin stehen due Chancen sehr gut, dass er das gesamte FIAT System outperformt und den Menschen das Sparen zurückbringt. 90% vom Supply sind im Umlauf und Inflation kein Thema mehr.
Just wait and hodl. AHV Abstimmungen sind mit einem fairen Geld auch kein Thema