In der Kryptobranche reiht sich Pleite an Pleite. Der Zusammenbruch der Kryptobörse FTX ist der Haupttreiber dieser Entwicklung. Ausserdem zogen die Behörden vor allem in den USA die Daumenschrauben an und verklagen Unternehmen wegen angeblicher Verletzung von Wertpapiergesetzen. Die Kursturbulenzen bei Bitcoin & Co tun ihr Übriges. Nachfolgend eine Auswahl:
FTX
Nach Gerüchten um Unregelmässigkeiten und einer geplatzten Rettung durch den Erzrivalen Binance räumen FTX-Kunden ihre Konten leer und versetzten der Kryptobörse des Todesstoss. Alameda, das Brokerhaus des FTX-Gründers Sam Bankman-Fried, wird im November 2022 ebenfalls zahlungsunfähig. Bankman-Fried weist Betrugsvorwürfe zurück und beantragt, zehn der 13 Anklagepunkte gegen ihn fallenzulassen.
BlockFi
Wenige Wochen nach der FTX-Pleite kommt für BlockFi das Aus. Die Kryptobank sollte ursprünglich von FTX übernommen werden. Ausserdem hatte die Börse BlockFi einen Kreditrahmen über 400 Millionen Dollar gewährt.
Bittrex
Wenige Wochen nach einer Klage der SEC beantragt die Kryptobörse im Mai 2023 Gläubigerschutz. Die US-Börsenaufsicht wirft Bittrex unter anderem vor, eine nicht registrierte Wertpapierbörse betrieben zu haben.
Silvergate
Mit Silvergate stellt eine der einst wichtigsten Kryptobanken ihren Betrieb im Frühjahr 2023 ein. Der Grund seien im Sog der FTX-Turbulenzen angehäufte milliardenschwere Verluste, wodurch die Zahlungsunfähigkeit droht.
Genesis Global
Die Kreditvergabesparte des Kryptowährungsbrokers und -verleihers Genesis meldet Ende Januar 2022 Insolvenz an. Das ehemalige Branchen-Schwergewicht war durch die FTX-Affäre in Schieflage geraten und hatte im November 2022 die Kreditvergabe eingestellt und Abhebungen blockiert.
Core Scientific
Core Scientific war zeitweise einer der grössten börsennotiertern Kryptowährungsschürfer. Der Kursverfall der Cyber-Devisen und steigende Energiepreise treiben das Unternehmen im Dezember 2022 in die Insolvenz. Ausserdem schuldet die ebenfalls insolvente Kryptobank Celsius der Firma sieben Millionen Dollar.
Celsius
Ähnlich wie bei FTX treiben Massen-Abhebungen die Kryptobank, die zuvor Kunden mit Zinsen von bis zu 17 Prozent gelockt hatte, bereits im Juli 2022 in die Insolvenz. Ihr Chef Alex Mashinsky muss sich wie Bankman-Fried wegen Betrugs vor Gericht verantworten. Auch er weist die Vorwürfe zurück.
(Reuters)