Die Business-Idee

Smartphones bestimmen unser Leben. Laut Statista besassen im Jahr 2020 bereits 97,2 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer eines. Das richtige Abonnement für die eigenen Bedürfnisse finden kann man über die Plattform Alao.ch: «Unser Algorithmus sucht die passenden Abos zu den niedrigsten Marktpreisen», sagt Walter Salchli, CEO und Gründer des Zürcher Startups. «Egal, für welchen Anbieter sich die Kundinnen und Kunden entscheiden: Wir bieten über ein paar Mausklicks auch den direkten Vertragsabschluss samt Online-Identifikation an.» Alles soll so einfach sein wie beim Hotelanbieter Booking.com. Eine Rufnummermitnahme ist möglich, die Kündigung des alten Abos wird ebenfalls übernommen.

Die Gründer

Walter Salchli war zuvor auf Anbieterseite bei Sunrise und UPC tätig. «Leider war die Branche noch sehr einzelhandelsorientiert und glaubte nicht so recht an die Idee, dass man alles bis zum Vertragsabschluss ins Internet verlagern könnte», sagt er. Also beschloss er, die Business-Idee selbst in die Tat umzusetzen. 2019 gründete er sein Jungunternehmen. 2020 stiess der heutige COO und CFO Karim Mohr ins Gründerteam. Neben Handy- und Internetabos können auch die aktuellsten Smartphonemodelle miteinander verglichen werden.

Der Markt

78 Prozent aller Internetbesuche schweizweit erfolgten 2020 über mobile Geräte (Statista). Ob surfen, shoppen, Musik hören, Videos streamen, Gaming oder die klassische Kommunikation – für all das werden zunehmend die Smartphones genutzt. Das Datenvolumen aller mobilen Endgeräte in der Schweiz hat sich allein von 2018 bis 2020 verdoppelt. «Das macht das gezielte Finden eines Abos, das zu den eigenen Bedürfnissen passt, umso wichtiger», sagt Salchli. Zwar gibt es auch konkurrierende Vergleichsplattformen für Abos, wie etwa Comparis.ch oder Handy-Abovergleich.ch. «Wir verstehen uns aber selbst nicht als Vergleichs- sondern als Serviceplattform, die vom Vergleich bis zum Vertragsabschluss alle Kundenbedürfnisse befriedigt», so der Gründer. «Durch grosse Kontingente können wir zudem sehr gute Preise mit den Telekommunikationsanbietern verhandeln.»

«upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investorinnen und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast, mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Das Kapital

Dass auch Investoren an die Konkurrenzfähigkeit des Zürcher Startups glauben, beweisen drei abgeschlossene Finanzierungsrunden: «Rund 5 Millionen von Topinvestoren konnten wir bereits sammeln», sagt Walter Salchli. Mit rund 300 Prozent Wachstum pro Jahr seit der Gründung, sei das Jungunternehmen bereits profitabel. «Theoretisch könnten wir die nächsten zwei Jahre auch ohne weiteres Investment leben, aber Finanzierungsrunden dienen ja auch dem weiteren Wachstum.» Als erstes Unternehmen der Telekom-Branche bekam Alao das SEF.Growth-High-Potential-Label verliehen, das eine ausgefeilte Wachstumsstrategie bescheinigen soll. 

Die Chance

Der Mobile-Payment-Anbieter Twint hat den Alao-Service Ende 2022 in seine App integriert: Swisscom, UPC, Sunrise, Wingo, Yallo, Salt und M-Budget Mobile sind als Handyabo-Anbieter über Alao verfügbar. Weil für die Vertragspartner potenziell etwa Kosten für Servicepersonal oder Ladenmiete wegfallen, scheint die Kooperation mit Alao eine Win-win-Situation für alle zu sein. 
Die Plattform ist schon auf Deutsch, Französisch und Englisch verfügbar. «Wir sind auch bereits nach Deutschland expandiert», so Salchli, «aber die nächsten zwei Jahre wollen wir auf die Schweiz fokussieren, um unseren starken Namen hier auszubauen.» Erst dann sei ein Rollout in weitere Länder geplant. Das selbst ernannte Langzeitziel: «Der grösste Distributeur für Telekom-Provider in ganz Europa zu sein.»
 

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.
Stefan Mair
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