Business-Idee

Kiyo setzt auf eine Veränderung im Zahnpflegebereich, denn das Unternehmen bietet eine plastikfreie und biologisch abbaubare Alternative zur herkömmlichen Zahnpasta. «Die Zahnpasta kommt in Form von Tabletten daher, die im Mund zerbissen werden und sich dort in Kombination mit dem Speichel zu einer wirksamen Paste verwandeln», sagt Gründer Jeffrey Christen. Zusätzlich hat Kiyo Mundspültabletten entwickelt, die nach demselben Prinzip funktionieren und somit auch eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Mundspülungen darstellen. Die Produkte sind nach Angaben des Startups zu 100 Prozent umweltschonend und werden ausschliesslich in der Schweiz hergestellt, was die Transportwege minimiert. Das Unternehmen plant zudem, sein Sortiment weiter auszubauen, um noch mehr nachhaltige Alternativen im Bereich der Zahnpflege anzubieten.

Die Gründer

Jeffrey Christen und sein Mitgründer Nando kennen sich seit ihrer Jugend – sie spielten zusammen im Fussballverein FC Küsnacht. Jeffrey, der an der Universität St. Gallen studiert hat, bringt Erfahrung aus der Finanzbranche und im Innovationsmanagement mit. Nando hat einen Marketing-Hintergrund und zuvor eine Influencer-Marketingagentur geführt. «Wir sind beide fachfremd, aber unsere verschiedenen beruflichen Hintergründe ergänzen sich perfekt», sagt Christen. Die Idee zu Kiyo entstand bei einem Treffen in einem Pub in Zürich, bei dem die beiden Gründer beschlossen, gemeinsam ein nachhaltiges Zahnpflegeprodukt zu entwickeln.

Das Kapital

Die Entwicklung von Kiyo war mit zahlreichen finanziellen Herausforderungen verbunden. «Wir haben blauäugig angefangen und mussten schnell feststellen, dass die Entwicklungskosten viel höher sind, als wir ursprünglich gedacht hatten», erinnert sich Christen. Nach mehreren Rückschlägen und einer intensiven Suche fanden sie schliesslich einen Entwickler, der an ihre Idee glaubte. Die Finanzierung der ersten Produktion erfolgte über ein erfolgreiches Crowdfunding, bei dem 25’000 Schweizer Franken gesammelt wurden. «Wir nutzten das Crowdfunding, um den Markt zu testen und die Produktion zu finanzieren», erklärt der Gründer.

Der Markt

Der Markt für Zahnpflegeprodukte ist riesig, und Kiyo sieht hier enormes Potenzial. «Es sind Produkte des täglichen Gebrauchs, und wir haben festgestellt, dass viele Inhaltsstoffe in herkömmlichen Zahnpasten fragwürdig sind», sagt Christen. Die Kunden schätzen die Transparenz und die natürlichen Inhaltsstoffe von Kiyo. Aktuell ist Kiyo in der Schweiz erhältlich, sowohl online als auch bei etwa 60 physischen Standorten wie Zahnärzten, Drogerien und Concept-Stores. «Unser Ziel ist, zunächst ein solides Fundament in der Schweiz aufzubauen, bevor wir in andere Märkte expandieren.»

Die Chance

Kiyo sieht eine einzigartige Chance, den Plastikverbrauch in der Zahnpflege zu reduzieren und gleichzeitig qualitativ hochwertige Produkte anzubieten. «Wir setzen auf Nachhaltigkeit und Qualität. Unsere Produkte sind plastikfrei, biologisch abbaubar und sehr wirksam», betont der Gründer. Der wachsende Trend zu nachhaltigen Produkten spiele Kiyo in die Karten. Zudem sind die Produkte von Kiyo ideal für Reisende, da sie leicht zu transportieren sind und keinen Flüssigkeitsbeschränkungen – etwa am Flughafen – unterliegen. Die positive Resonanz von Kunden und Zahnärzten zeige, dass Kiyo auf dem richtigen Weg sei. «Wir wollen mit unseren Kunden gemeinsam wachsen und stetig neue innovative Produkte entwickeln», fasst der Gründer die Vision von Kiyo zusammen.

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Stefan Mair
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