Der Staat könnte am Ende eine Sperrminorität von bis zu 30 Prozent an Uniper halten, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Im Gespräch sind der Kauf von neuen Stammaktien zum Nennwert im Rahmen einer Kapitalerhöhung sowie zusätzlich eigenkapitalähnliche hybride Wertpapiere, hiess es.
Berlin könnte einen Betrag zwischen 5 und 10 Milliarden Euro in den Düsseldorfer Konzern stecken, sagten die Personen. Über die genaue Zahl wird noch verhandelt. Eine Vereinbarung könnte in den nächsten Tagen abgeschlossen werden, hiess es.
Uniper verhandelt bereits seit Wochen mit dem Bund über ein mögliches Rettungspaket. Das Unternehmen ist in der Krise, seit der Einmarsch Russlands in der Ukraine zu einem sprunghaften Anstieg der Energiepreise geführt hat und das Unternehmen gezwungen ist, grosse Mengen Gas auf dem teuren Spotmarkt zu kaufen.
Uniper erörtert auch die Möglichkeit einer neuen Kreditfazilität der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), heisst es. Die Einzelheiten der Rettungsaktion könnten bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag besprochen werden, so die Personen.
Uniper spricht laut den Personen auch mit Ratingagenturen über deren Einschätzung der Transaktion. Die Verhandlungen mit der Bundesregierung sind noch nicht abgeschlossen, und Struktur und Bedingungen der Rettung sind noch nicht in trockenen Tüchern. Ein wichtiger Faktor für den Umfang des Pakets ist, inwieweit Uniper die höheren Gaspreise an seine Kunden weitergeben kann.
Der Mehrheitseigentümer Fortum Oyj muss dem Deal ebenfalls zustimmen. In der geplanten Struktur würden die Finnen zwar die Mehrheit behalten, aber ihr derzeitiger 78 Prozent-Anteil würde verwässert werden.
(Bloomberg)