Im zweiten Quartal fielen die Erlöse leicht um ein Prozent auf 28,8 Milliarden Dollar, wie das weltgrösste Internet-Netzwerk am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Damit lag der Umsatz noch unter den Erwartungen von Analysten, die nach den Problemen von Snap und Twitter bereits ein schwaches Quartal prognostiziert hatten. Die Aktie fiel nachbörslich rund fünf Prozent. Das hing auch mit dem verhaltenen Ausblick zusammen.

Der Konzern aus Palo Alto leidet wie Google und auch Microsoft unter dem starken Dollar und der weltweiten Wirtschaftsabkühlung. Allerdings schlug sich der Onlinewerbe-Branchenprimus Google im abgelaufenen Quartal besser als erwartet, was auch der Nummer zwei Meta zusetzen dürfte. Der von Mark Zuckerberg gegründete und geführte Konzern, zu dem Dienste wie Facebook, WhatsApp und Instagram gehören, ist auch für das laufende Quartal skeptisch und lässt bei seinen Umsatzerwartungen eine grosse Spanne von 26 bis 28,5 Milliarden Dollar. Damit ist ein erneuter Rückgang eingepreist. Im dritten Quartal 2021 erwirtschaftete Meta knapp 28,3 Milliarden Dollar.

Meta machen neben der scharfen Konkurrenz durch TikTok die Datenschutz-Regeln von Apple zu schaffen. Das neue Betriebssystem für Apples iPhone erschwert die Personalisierung von Anzeigen, wodurch sie als weniger wirksam gelten und weswegen Werbetreibende weniger zahlen. Die Zahl der täglich aktiven Facebook-Nutzer legte allerdings zu Ende Juni um drei Prozent auf 1,97 Milliarden zu, was bedeutet das nahezu jeder vierte Mensch auf der Welt den Meta-Dienst nutzt.

Der Gewinn von Meta brach von April bis Juni um 36 Prozent auf 6,69 Milliarden Dollar ein. Das hängt auch mit den höheren Kosten zusammen. Meta zählt aktuell mit rund 83.500 Mitarbeitern etwa ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Nun will Meta die Kosten stärker im Blick haben und bestätigte erneut, bei Neueinstellungen restriktiver vorzugehen und bei Investitionen vorsichtiger zu sein. Insgesamt will das Unternehmen nun firmenweit in diesem Jahr 85 bis 88 Milliarden Dollar ausgeben statt 87 bis 92 Milliarden. Über die Ausgaben wacht künftig die bisherige Vize-Finanzchefin Susan Li. Der langjährige Finanzchef David Wehner übernimmt die neu geschaffene Rolle des Strategiechefs. 

(Reuters)