Bereits die Anleger an der Wall Street hatten die Inflationsdaten kalt erwischt. Der Dow Jones Industrial fiel zwischenzeitlich auf das Niveau von Mitte Juli zurück. Parallel zu den tiefroten Aktienmärkten legten der US-Dollar und die Kapitalmarktzinsen in den USA stark zu, was dafür spricht, dass Anleger weitere deutliche Zinserhöhungen durch die US-Notenbank erwarten. Die für den Kurs der Fed so wichtige Kerninflation, die die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise aussen vor lässt, lag im August überraschend 6,3 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.
Eine dauerhaft hohe Inflation zwingt die Fed zu aggressiven Zinsanhebungen, um die Teuerung in den Griff zu bekommen. Starke Zinserhöhungen können aber auch zu einer Belastung für die Wirtschaft werden.
Die Analysten Charlie Lay und Brandon Yu Sheng Tan von der Commerzbank sprachen denn auch mit Blick auf den Aktienmarkt von einem "sell everything day" - einem Tag, an dem die Anleger Risiken komplett scheuen, und durch die Bank verkaufen.
Der chinesische CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen der Festlandbörsen sank kurz vor dem Handelsende um 1,10 Prozent auf 4065,95 Zähler und in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong büsste der technologiewertelastige Hang Seng 2,41 Prozent auf 18 861,06 Punkte ein. Damit gerieten auch in Asien Techwerte besonders stark unter Druck.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss mit 27 818,62 Punkten und damit 2,78 Prozent tiefer. In Australien ging es für den S&P ASX 200 um 2,58 Prozent auf 6828,60 Punkte abwärts./mis/stk
(AWP)