Der Dax notierte gegen Mittag 0,1 Prozent im Minus bei 15 953,06 Punkten, nachdem er tags zuvor unter die viel beachtete Marke von 16 000 Punkten abgerutscht war und um gut 0,5 Prozent nachgegeben hatte. Der MDax sank am Dienstag um 0,5 Prozent auf 26 982,76 Zähler. Für den EuroStoxx 50 ging es um 0,3 Prozent abwärts.
"Noch immer ist offen, welche Richtung der Dax einschlägt. Und so lange bleiben viele in Deckung. Neueinstiege und Gewinnmitnahmen halten sich in etwa die Waage. Die Angst, in der nächsten grossen Bewegung auf der falschen Seite positioniert zu sein, hat zuletzt deutlich zugenommen", erklärte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners.
Auch Konstantin Oldenburger von CMC Markets schlug in diese Kerbe: "Der DAX steckt in einer Konsolidierung fest und es fehlen jegliche Impulse, was allerdings für beide Richtungen gleichermassen gilt." Die nahezu schon lethargische Stimmung an der Börse dürfte sich mindestens bis zu den Notenbanksitzungen der USA und der Eurozone in der kommenden Woche fortsetzen, glaubt der Experte. "Mit jedem Tag mehr ohne Dynamik bahnt sich ein trüber Börsensommer an, in dem nur wenige Käufer bereit sein könnten, neue Engagements einzugehen oder vorhandene aufzustocken", so Oldenburger.
Die Aktien von Symrise stiegen um 1,3 Prozent. Der Duftstoff- und Aromenhersteller legte wie erwartet ein Pflichtangebot zur Übernahme des schwedischen Haustiernahrungsspezialisten Swedencare vor. Allerdings liegt die Offerte mit 37,50 schwedischen Kronen je Aktien deutlich unter dem Schlusskurs vom Montag bei 42,07 Kronen.
Die Papiere des Halbleiterkonzerns Infineon gehörten mit einem Rückgang von 0,8 Prozent zu den schwächeren Werten im Dax. Der weltgrösste Chipauftragsfertiger TSMC peilt infolge einer schwachen Nachfrage nach seinen Produkten nur noch eher das Minimum seiner für 2023 angekündigten Investitionen an. Das korrigiere die Erwartungen in der Branche wohl auf den Boden der Tatsachen, kommentierte Analyst Sandeep Deshpande von JPMorgan
Die Aktien des Immobilienfinanzierers Deutsche Pfandbriefbank reagierten mit einem Minus von 4,2 Prozent auf eine Verkaufsempfehlung der Citigroup und fielen auf den tiefsten Stand seit Oktober 2022. Analyst Borja Ramirez Segura begründete die Abstufung mit dem Hinweis, dass sich die Gewerbeimmobilienmärkte in einem Abschwung mit sinkenden Preisen und nachlassender Investorennachfrage befinden.
Die Titel der Shop Apotheke und von Evotec stiegen um 1,6 beziehungsweise um 2,5 Prozent. Beide werden zum 19. Juni in den MDax zurückkehren. Die weiteren MDax-Aufsteiger heissen Krones und Software AG . Die Anteilsscheine von United Internet , Siltronic und in geringerem Masse Adtran gaben derweil nach. Sie müssen ihren Platz im MDax räumen und finden sich demnächst im Nebenwerteindex SDax wieder./edh/jha/
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
(AWP)