Der MDax der mittelgrossen Werte verlor zur Wochenmitte 0,35 Prozent auf 25 530,60 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone gewann 0,1 Prozent.

Angesichts des "Thanksgiving"-Feiertags am Donnerstag in den USA ist der Datenkalender zur Wochenmitte besonders gut gefüllt. Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland überraschten am Morgen positiv. So werde sich die Europäische Zentralbank (EZB) vor dem Hintergrund der Rekordinflation wohl nicht in dem Plan beirren lassen, im Dezember ein weiteres Mal an der Zinsschraube zu drehen, schrieben dazu die Helaba-Ökonomen.

Am Nachmittag stehen weitere wichtige Daten aus den USA auf der Agenda, darunter ebenfalls Einkaufsmanagerindizes sowie das von der Uni Michigan ermittelte Konsumklima. Am Abend warten die Marktteilnehmer auf das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung und erhoffen sich davon weitere Hinweise auf das Ausmass der künftigen Zinsschritte. Nach kräftigen Zinsanhebungen im Jahresverlauf wird damit gerechnet, dass die Fed ihren Inflationskampf bald etwas gemächlicher führen wird. Anstatt der in den vergangenen Monaten üblichen 0,75 Prozentpunkte wird für die nächste Fed-Sitzung im Dezember aktuell eine Anhebung um 0,50 Punkte erwartet.

Am deutschen Aktienmarkt belastete zur Wochenmitte eine gestrichene Kaufempfehlung die Titel von Siemens Healthineers , die mit einem Minus von rund drei Prozent Schlusslicht im Dax waren. Der ambitionierte Ausblick des Medizintechnikers auf das Geschäftsjahr 2023 lasse kaum noch Spielraum, schrieb Jefferies-Analyst James Vane-Tempest.

Vorne im Dax steuerten die Aktien einer weiteren Siemens-Abspaltung, nämlich Siemens Energy , mit plus 2,2 Prozent die 200-Tage-Linie an, die als Indikator für den längerfristigen Trend gilt.

CTS Eventim bauten ihre Vortagesgewinne aus und stiegen um 3,6 Prozent. Die Baader Bank stufte die Titel auf "Add" hoch. Im bisherigen Jahresverlauf hätten sich die Geschäfte des Veranstalters und Ticketverkäufers enorm belebt, hiess es. Im insgesamt schwachen Immobiliensektor weiteten TAG Immobilien mit dem tiefsten Stand seit 2011 ihre Vortagesverluste aus, das Minus betrug zuletzt 4,9 Prozent.

Nach einer Kaufempfehlung von Warburg Research kletterten die Papiere des Windpark-Projektierers PNE auf den höchsten Stand seit 2002 und gewannen zuletzt fast neun Prozent. Die zuletzt starken Schwankungen unterliegenden Papieren von Uniper sanken um 4,4 Prozent. Der wegen fehlender russischer Gaslieferungen strauchelnde Versorger plant die Ausgabe neuer Aktien.

Die Aktien des Sportwagenherstellers Porsche AG gaben nach ihrer Rekordrally um 2,6 Prozent nach. Die noch junge Börsen-Story der Volkswagen -Tochter ist bislang ein grosser Erfolg, am Vortag erreichte die Unternehmensbewertung die Marke von 100 Milliarden Euro. Der Dax-Aufstieg steht bevor. In einer aktuellen Studie monierte nun aber Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research die inzwischen hohe Bewertung. 2023 könnte zyklischer Gegenwind die Gewinne belasten.

Der Euro kostete am Nachmittag 1,0327 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag etwas tiefer auf 1,0274 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,00 Prozent am Vortag auf 1,99 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,35 Prozent auf 127,94 Punkte. Der Bund-Future fiel um 0,2 Prozent auf 140,14 Zähler./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

(AWP)