"Die US-Berichtssaison hat neuen Schwung für europäische Aktien gebracht und insbesondere Aktien zyklischer Unternehmen liegen nun vorn", sagte Marktexperte Andreas Lipkow. Chartanalyst Christoph Geyer sieht bereits das Rekordhoch aus dem Jahr 2021 wieder in Reichweite, auch wenn es mit 16 290 Punkten ein gutes Stück entfernt ist.

Unter den Einzelwerten im Dax waren die Aktien des Triebwerksherstellers MTU mit plus 1,3 Prozent unter den Favoriten. Die Anteile des Rüstungs- und Technologieunternehmens Rheinmetall zeigten sich ungeachtet eines erneuten Cyberangriffs marktkonform. "Entscheidend ist, dass die Militäreinheit nicht betroffen ist", sagte ein Händler und sah es als kursstützend an, dass Rheinmetall einen ersten Auftrag im Bereich E-Mobilität von einem chinesischen Startup-Unternehmen erhalten hat. Im MDax gewannen die Papiere des Rüstungsunternehmens Hensoldt 3,1 Prozent und markierten ein Rekordhoch.

Teamviewer indes waren mit einem Plus von 5,1 Prozent Spitzenwert im Index der mittelgrossen Aktienunternehmen. Eine Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg verlieh der seit Mitte Februar stockenden Kurserholung des Softwareunternehmens frischen Schwung. Analyst Gustav Froberg sieht nach schwierigen Jahren eine Trendwende. Noch übersähen viele Investoren die Erholung des Geschäfts mit mittelgrossen und kleinen Unternehmen, da sie zu sehr auf die Probleme der Vergangenheit fixiert seien, erklärte er.

Traton zogen im SDax um 4,5 Prozent nach oben. Die VW -Nutzfahrzeugholding erwägt nach einem guten Jahresstart eine Erhöhung der Jahresprognose. Umsatz und bereinigtes operatives Ergebnis lagen Händlern zufolge im ersten Quartal deutlich über den Schätzungen. Auch der freie Barmittelzufluss sei etwas besser als erwartet gewesen. Die Anteile des IT-Dienstleisters Nagarro setzten ihre Erholung mit einem Plus von 5,7 Prozent fort. Sie hatten bereits am Freitag um knapp 8 Prozent zugelegt und von vorgelegten Zahlen für 2022 sowie der Ankündigung eines Aktienrückkaufs profitiert.

Aktien von Chipausrüstern gerieten europaweit unter Druck. Die Sorge vor Investitionseinschränkungen in der Branche belastete, nachdem die taiwanische Wirtschaftszeitung "Economic Daily News" unter Berufung auf informierte Personen berichtet hatte, dass der weltgrösste Chipfertiger TSMC seine für 2023 geplanten Investitionen zurückschrauben wolle. Die Papiere von Aixtron fielen als einer der grössten Verlierer im MDax um 2,5 Prozent./ck/jha/

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

(AWP)