Der deutsche Leitindex legte zur Mittagszeit um 0,27 Prozent auf 15 696,78 Zähler zu und bleibt damit in Sichtweite des kurz vor Ostern mit knapp 15 737 Punkten erreichten Höchststand seit Januar 2022. Für den MDax der mittelgrossen Börsenwerte ging es am Mittag um 0,07 Prozent auf 27 469,83 Zähler hoch.

"Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt ist gut", schreiben die Experten der Helaba. Die Voraussetzungen dafür, dass der Dax Kurs auf die psychologisch wichtige Marke von 16 000 Punkten nehmen könnte, sind ihnen zufolge charttechnisch gesehen vorhanden. "Bleibt zu hoffen, dass die US-Inflation nicht auf der Oberseite überrascht und zu einer Forcierung der Zinserwartungen beiträgt", schränken sie zugleich ein. Die Kernteuerungsrate erwarten sie zwar "unverändert hoch", doch dies sollte angesichts der Schätzungen am Markt nicht überraschen. Die US-Verbraucherpreise für März werden um 14.30 Uhr veröffentlicht.

Sollte die Kernrate der US-Inflation negativ überraschen, "könnte es nach dem eher ruhigen Wochenstart ungemütlich an der Börse werden", warnt Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Wenn nicht, geht es für den Dax laut Molnar darum, die Marke von 15 700 Punkten endlich nachhaltig zu überwinden, um das Rekordhoch bei knapp unter 16 300 Punkten in Angriff zu nehmen.

Im Dax zogen am Index-Ende und -Anfang die Aktien von Merck KGaA und Daimler Truck Aufmerksamkeit auf sich. Vom Arzneimittel- und Spezialchemiehersteller Merck gab es schlechte Nachrichten: Die US-Arzneimittelbehörde FDA setzte die Aufnahme neuer Patienten für eine Therapie mit dem Multiple-Sklerose-Mittel Evobrutinib im Rahmen der abschliessenden klinischen Prüfung des Medikaments aus. Anlass ist ein Verdacht auf Leberschädigung. Die Papiere sackten nach drei freundlichen Handelstagen zeitweise auf den tiefsten Stand seit Oktober. Zuletzt gaben sie um sechseinhalb Prozent nach.

Die Anteile des Lastwagen- und Busherstellers Daimler Truck profitierten dagegen mit plus dreieinhalb Prozent von einem starken ersten Quartal des Konkurrenten Volvo . Im SDax stiegen die Papiere von Traton , der LKW-Holding von VW , als Favorit um etwas mehr als sechs Prozent. Laut der kanadischen Bank RBC lag der bereinigte operative Gewinn der Schweden 46 Prozent über der durchschnittlichen Analystenschätzung.

Der Autobauer Mercedes-Benz verkaufte zum Jahresauftakt mehr Autos und profitierte vor allem von einer starken Nachfrage nach teuren Luxusmodellen und Elektroautos. Die Papiere stiegen um knapp ein Prozent.

Aroundtown gewannen an der MDax-Spitze gut vier Prozent. Die französische Grossbank Societe Generale strich ihre Verkaufsempfehlung für die Aktie und rät nun sogar zum Kauf. Das Kursziel wurde auf 2,25 Euro belassen. Das Management des Immobilienkonzerns habe ausreichend Liquidität aufgebaut, um Geldaufnahmen am Kapitalmarkt über mehrere Jahre hinweg zu vermeiden, schrieb Analyst Ben Richford./ck/jha

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

(AWP)