Der MDax der mittelgrossen Werte gewann 0,98 Prozent auf 28 702,51 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,8 Prozent nach oben.

Am Freitag war der Dax noch aus seiner zweiwöchigen Seitwärtsbewegung herausgerutscht, nachdem er mehrmals an der Charthürde von 15 500 Punkten gescheitert war. Auf Wochensicht verlor er damit 1,7 Prozent.

Die Anleger treiben grundsätzlich weiter Inflations- und Zinssorgen um, da steigende Zinsen Anleihen gegenüber Aktien attraktiver erscheinen lassen. Am Freitag war bekannt geworden, dass der anhand der Konsumausgaben ermittelte Preisindex PCE, der von der Fed besonders beachtet wird, im Januar nicht nur deutlicher als im Dezember gestiegen war. Er lag auch über den Erwartungen am Markt, was der Notenbank zu denken geben dürfte.

Am Montag jedoch konnte der Dax zumindest wieder über die 21-Tage-Durchschnittslinie steigen. Diese beschreibt den kurzfristigen Trend. Laut dem Marktexperten Christoph Geyer macht es etwas Hoffnung, dass die US-Börsen trotz der Tagesverluste am Freitag im Handelsverlauf noch eine Stimmungswende vollzogen hätten. Dies strahle nun positiv in die neue Woche aus.

Insofern dürfte die Wall Street am Montag moderat im Plus eröffnen. Zu Wochenbeginn scheint damit die höhere Inflationsrate in den USA nicht als Belastung für den Aktienmarkt, sondern eher als Anzeichen für anziehende wirtschaftliche Aktivitäten interpretiert zu werden. "Die Marktteilnehmer setzen auf eine baldige Konjunkturerholung in Europa und positionieren sich entsprechend bei den Aktien von unter anderem von Covestro und Siemens ", sagte Marktbeobachter Andreas Lipkow. Deren Papiere gewannen jeweils gut zwei Prozent.

An der Dax-Spitze zogen die Aktien der Commerzbank um mehr als vier Prozent an. Das Finanzinstitut ist nach rund viereinhalb Jahren in den Dax zurückgekehrt. Dies dürfte sich unter sonst gleichen Bedingungen vorteilhaft auf die Liquidität auswirken, schrieb Analyst Timo Dums von der DZ Bank. Möglich wurde die Wiederaufnahme durch den Abschied des Gasherstellers Linde von der Frankfurter Börse und damit auch aus dem wichtigsten deutschen Index. In dem freundlichen Umfeld stiegen die Papiere der Deutschen Bank um drei Prozent.

Für die Anteilsscheine von Adidas ging es um drei Prozent nach oben. Sie profitierten von der Hoffnung auf weniger als befürchtete Belastungen durch das Ende der Partnerschaft mit dem umstrittenen Rapper Kanye West. Ein Händler verwies auf Presseberichte, wonach sich Adidas und der Rapper auf eine neue Vereinbarung geeinigt hätten, den verbliebenen Bestand an sportlichen Schuhen im Wert von einer halben Milliarde US-Dollar zu verkaufen.

An der Spitze des Nebenwerteindex SDax schnellten die Aktien von Zeal Network um neun Prozent in die Höhe. Der Lottovermittler will an seine Aktionäre eine Sonderdividende ausschütten./la/tih

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

(AWP)