Nach den schlechten Nachrichten der kriselnden US-Regionalbank First Republic , die am Vorabend in New York die Kurse belasteten, bleibt die konjunkturelle Zuversicht gedämpft. Der Dax verlor zur Mittagszeit 0,62 Prozent auf 15 773,60 Punkte. Der MDax der mittelgrossen Börsentitel sank um 0,68 Prozent auf 27 359,73 Zähler. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 stand 0,9 Prozent tiefer.

"Die Börsen stehen in dieser Berichtssaison im Spannungsfeld zwischen Tech und Banken", sagte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Sorgen um die US-Regionalbanken flammten gerade wieder auf, während die grossen Technologiewerte in den USA mit soliden Gewinnen überraschten. "Wohin dieses Spannungsfeld die Indizes treiben wird, ist noch offen", so Altmann.

Hierzulande konnten Quartalszahlen dem Dax nicht den Stempel aufdrücken. Bei Beiersdorf und Symrise wurden sie mit moderaten Gewinnen von jeweils 0,6 Prozent honoriert. Beim Konsumgüterkonzern Beiersdorf reichte es immerhin, um den Kurs zeitweise auf Rekordniveau zu treiben. Für MTU allerdings ging es etwas deutlicher um 1,8 Prozent bergab. Hier reagierten die Anleger enttäuscht darauf, dass der Triebwerksbauer trotz eines Rekordquartals die Jahresziele nicht angehoben hat.

Im Immobilienbereich gab es ermutigende Nachrichten von Vonovia . Das Dax-Unternehmen beschafft sich eine Milliarde Euro mit dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an einem Immobilienportfolio von Südewo. Im Schlepptau des Vonovia-Anstiegs um 5,4 Prozent legten auch diverse andere Branchenwerte zu. "Nicht der grosse Wurf, aber ein Schritt in die richtige Richtung", kommentierte ein Händler. Dem ganzen Sektor macht zuletzt die Flaute am Immobilienmarkt zu schaffen.

Im MDax ging es am Mittwoch bei Puma um 3,4 Prozent bergab. "Der Puma schnurrt eher, als dass er brüllt", sagte Analyst Adam Cochrane von der Deutschen Bank. Der Sportartikelkonzern bestätigte nach einem Jahresstart mit zweistelligem Wachstum zwar seine diesjährige Wachstumsprognose, die im hohen einstelligen Prozentbereich liegt. Er gab aber auch das Signal ab, dass der Umsatz im zweiten Quartal lediglich im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen werde.

Unter den SDax -Werten fiel Varta mit einem Rückschlag um vier Prozent negativ auf. Der kriselnde Batteriekonzern hatte das Jahr 2022 mit einem herben Verlust abgeschlossen. Zwar übertraf das operative Ergebnis die Erwartungen, was aber nur auf Sondereffekte zurückgeführt wurde. Insofern gebe es keinen Grund zur Freude, sagte ein Händler. Eher negativ wertete er die Ankündigung von 800 Job-Streichungen./tih/ajx/mis

(AWP)