Der Dax überwand am Nachmittag die als mittelfristiger Trendindikator geltende 50-Tage-Linie und erklomm das höchste Niveau seit rund vier Wochen. Zuletzt notierte der deutsche Leitindex 2,1 Prozent höher bei 12 915 Punkten. Der MDax der mittelgrossen deutschen Unternehmen gewann 2,3 Prozent auf 23 509 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,9 Prozent nach oben.
Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten hellten sich auf niedrigem Niveau etwas auf. Das Stimmungsbarometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) entwickelte sich im Oktober weniger negativ, als Analysten erwartet hatten. Die Bewertung der Konjunkturlage ging hingegen stärker zurück als prognostiziert.
Europäische Autowerte hängten den Gesamtmarkt in der Erholung weiter ab. So verbuchten die Papiere von Mercedes-Benz , BMW , Volkswagen und Porsche SE Kursaufschläge zwischen 2,3 und 4,9 Prozent.
Nachdem die Aktien der Lufthansa bereits am späten Montagnachmittag vom verdoppelten Gewinnziel der Airline für 2022 profitiert hatten, ging es am Dienstag um weitere 1,8 Prozent aufwärts. Auch bei den Analysten kamen die Nachrichten gut an: Sumit Mehrotra von der Societe Generale nannte den aufgehellten Ausblick eine positive Überraschung und bezeichnete die Kennziffern zum dritten Quartal als insgesamt solide. Sein Kollege Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler lobte ebenfalls die höheren Jahresziele.
Die Anteilsscheine von Pfeiffer Vacuum legten als klarer Spitzenreiter im SDax um 12,2 Prozent zu. Der Vakuumpumpen-Hersteller blickt nach starken neun Monaten optimistischer auf 2022. Beim Umsatz sei mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf nun mit einem Umsatz zwischen 860 und 880 Millionen Euro zu rechnen, mehr als Analysten im Durchschnitt auf dem Zettel hatten.
Die Papiere von Nagarro kletterten nach einer erneuten Anhebung der Jahresziele durch den IT-Dienstleister um 5,1 Prozent. Damit waren sie zweitstärkster Wert im SDax. Nagarro erhöhte die Umsatzprognose für 2022 von 800 auf 830 Millionen Euro. Davon sollen vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie bereinigt um Sondereffekte nun 15 statt 14 Prozent hängen bleiben. Die neuen Erwartungen des Vorstands liegen etwas höher als die der Analysten.
Der Euro wurde zuletzt bei 0,9854 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Vortag auf 0,9739 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,15 Prozent am Vortag auf 2,24 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,29 Prozent auf 126,76 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,35 Prozent auf 137,09 Zähler./edh/mis
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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