Der MDax verlor am Donnerstagmittag ein Prozent auf 22 102 Punkte und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 tendierte ebenfalls ein Prozent schwächer. "Die gestrige Aufholjagd wurde jäh beendet. Heute am Porsche-Tag herrscht wieder Tristesse", beschrieb Christian Henke vom Broker IG die Lage.

Im Fokus steht an besagtem "Porsche-Tag" der Börsengang der Porsche AG - der Sportwagentochter von Volkswagen . Inmitten angespannter Finanzmärkte gab es den grössten deutschen Börsengang seit der Telekom im Jahr 1996. Er fiel gemessen am Tageshoch von 86,76 Euro durchaus erfolgreich aus. Am Morgen hatten die Konsortialbanken allerdings einige Mühe, das Niveau des Ausgabepreises von 82,50 Euro zu verteidigen.

Für Aktionäre von VW und ihres Grossaktionärs Porsche SE gab es allerdings wenig Anlass zur Freude. Papiere der Porsche SE erwischte es mit zeitweise über 9 Prozent besonders - sie lagen am Dax-Ende.

Auch im Einzelhandelsbereich mussten Anleger europaweit wieder heftige Kursverluste hinnehmen. Nach schwachen Geschäften im dritten Geschäftsquartal ist der Modekonzern Hennes & Mauritz (H&M ) zwar besser in den September gestartet. Nichtsdestotrotz seien die Aussichten auf die kommenden Monate sehr negativ, auch weil Beschaffungskosten wegen des anziehenden Dollars weiter steigen. Auch die britische Next und die belgische Colruyt enttäuschten. Der europäische Branchenindex Stoxx Europe 600 Retail bewegt sich angesichts schwacher Verbraucherstimmung ohnehin auf dem tiefsten Niveau seit 2012. Zalando verloren zeitweise rund 5,5 Prozent.

Einen satten Kursgewinn von 15 Prozent gab es dagegen bei Rational . Der Grossküchenausstatter schaut nach einem stark verlaufenen Quartal optimistischer in die Zukunft und erhöhte seine Ziele für das Jahr. Auch Morphosys setzten ihre Erholungsrally fort und gewannen in drei Tagen inzwischen 30 Prozent. Hier gab es ermutigende Daten zum Blutkrebsmedikament Monjuvi.

Gefragt waren zudem die tags zuvor schwachen Versicherer um Munich Re , die an der Dax-Spitze auf zwei Prozent Plus zusteuerten. Hurrikan "Ian" hat sich auf seinem Weg durch den US-Bundesstaat Florida abgeschwächt./ag/men

(AWP)