Der Dax notierte gegen Mittag noch 1,0 Prozent fester bei 12 776 Punkten, nachdem er vormittags das höchste Niveau seit rund vier Wochen erreicht und sich der 50-Tage-Linie stark genähert hatte. Sie gilt als Gradmesser für den mittelfristigen Trend. Der MDax der mittelgrossen deutschen Unternehmen gewann zuletzt 1,2 Prozent auf 23 248 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,9 Prozent nach oben.
Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich auf niedrigem Niveau etwas aufgehellt. Das ZEW-Stimmungsbarometer entwickelte sich im Oktober weniger negativ, als Analysten erwartet hatten. Die Bewertung der Konjunkturlage ging hingegen stärker zurück als prognostiziert. Die Wahrscheinlichkeit für einen Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts im Laufe der nächsten sechs Monate sei erheblich angestiegen, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Insgesamt hat sich der wirtschaftliche Ausblick somit erneut verschlechtert."
Die Energieversorgerwerte RWE , Eon und Uniper profitierten von der Nachricht, dass die verbleibenden drei deutschen Atomkraftwerke bis maximal Mitte April kommenden Jahres weiterlaufen können. Das hat Kanzler Olaf Scholz entschieden. Die RWE-Papiere stiegen um 1,1 Prozent. Die Eon-Aktien verteuerten sich um 1,3 Prozent und jene von Uniper um 1,8 Prozent.
Die Anteilsscheine von Pfeiffer Vacuum legten als klarer Spitzenreiter im SDax um 10,7 Prozent zu. Der Vakuumpumpen-Hersteller blickt nach rekordhaltigen neun Monaten optimistischer auf 2022. Beim Umsatz sei mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf nun mit einem Umsatz zwischen 860 und 880 Millionen Euro zu rechnen. Dies liegt über der bisherigen Durchschnittsprognose von Analysten von 830 Millionen Euro.
Die Papiere von Nagarro kletterten nach erneut angehobenen Jahreszielen des IT-Dienstleisters um 4,4 Prozent. Damit waren sie zweitstärkster Wert im SDax. Nagarro erhöhte die Umsatzprognose für 2022 von 800 auf 830 Millionen Euro. Davon sollen vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie bereinigt um Sondereffekte nun 15 statt 14 Prozent hängen bleiben. Die neuen Erwartungen des Vorstands liegen nun etwas höher als die der Analysten./edh/mis
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
(AWP)