Der MDax der mittelgrossen Werte verlor zeitgleich 0,48 Prozent auf 25 928,65 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone trat mit minus 0,08 Prozent auf 3958,90 Punkte ebenfalls nahezu auf der Stelle.

Aktuell steuert der Dax auf ein kleines Wochenplus zu - es wäre die achte Woche mit Gewinnen infolge. Seit seinem Tief Ende September hat das Börsenbarometer mittlerweile mehr als 22 Prozent hinzugewonnen, das Minus seit Jahresbeginn ist inzwischen auf weniger als neun Prozent abgeschmolzen.

Treiber der jüngsten Erholung am deutschen Aktienmarkt waren in dieser Woche die positiven Signale der US-Notenbank Fed gewesen, die nunmehr ein etwas gemässigteres Tempo bei der Zinswende in Aussicht stellt. Börsianer witterten damit zuletzt die Chance auf eine Fortsetzung der Jahresendrally - obwohl aus technischer Sicht der Markt zumindest kurzfristig als durchaus überkauft gilt.

Grund für den aufkeimenden Optimismus bieten nach Einschätzung von Christian Henke vom Broker IG inzwischen auch erste Lichtblicke für die deutsche Wirtschaft: Jüngste Konjunkturdaten hatten eine Stimmungsaufhellung bei den Unternehmen signalisiert, das am Freitag veröffentlichte Gfk Verbrauchervertrauen zeigt ebenfalls eine - auf sehr schwachem Niveau - leicht verbesserte Konsumstimmung. Derweil ist die deutsche Wirtschaft im Sommer trotz Gegenwinds stärker gewachsen als zunächst angenommen.

Laut Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners hat nun der mit dem "Black Friday" begonnene Start in das Weihnachtsgeschäft im US-Einzelhandel "das Potenzial, über die zukünftige Richtung an den Börsen zu entscheiden oder zumindest mitzuentscheiden". Denn begleitet wird die Rabattschlacht von der bangen Frage, wie die kommenden Wochen angesichts der immer noch hohen Inflation und allgemein gedämpfter Konsumlust laufen werden.

Auf Unternehmensseite hierzulande verdrängte ein Bloomberg-Bericht die Papiere der Deutschen Bank von ihrem Dax-Spitzenplatz, sie reduzierten ihre Gewinne auf zuletzt nur noch 0,2 Prozent. Kreisen zufolge soll die EZB einigen Banken im Zusammenhang mit deren Kreditvergabe höhere Kapitalanforderungen auferlegen, darunter auch das grösste deutsche Institut, wie die Nachrichtenagentur berichtete. Zuvor hatte die Aktie noch von einem positiven Votum von RBC-Analystin Anke Reingen profitiert. Die Expertin hält angesichts des bisher erfolgreichen Umbaus der Deutschen Bank die vergleichsweise schwache Kursentwicklung für nicht gerechtfertigt.

Uniper -Aktien verloren am SDax -Ende fast 16 Prozent. Seit dem Hoch am Dienstag haben die Papiere damit fast 46 Prozent nachgegeben, nachdem sich der Kurs zuvor binnen vier Handelstagen fast verdoppelt hatte. Nach der Ankündigung einer weiteren milliardenschweren Kapitalspritze vom Bund mehren sich kritische Stimmen. So verwies zuletzt die Citigroup auf die massive Verwässerung für die Altaktionäre, da sie an von den Kapitalerhöhungen ausgeschlossen sind.

Nach einer ebenfalls negativen Studie der Berenberg Bank sanken die Papiere von Fielmann um knapp sechs Prozent ab. Anders als der Markt traut Analyst Graham Renwick der Optikerkette keine Margenerholung im kommenden Jahr zu und rechnet vielmehr mit einer sinkenden Profitabilität. In den hinteren Börsenreihen sackten nach einer Gewinnwarnung die Papiere von Helma Eigenheimbau zeitweise mit 16,65 Euro auf einen Tiefststand seit Herbst 2013 ab.

Der Euro sank und kostete im Nachmittagshandel 1,0374 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag noch auf 1,0413 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,84 Prozent am Vortag auf 1,92 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,44 Prozent auf 127,89 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,92 Prozent auf 140,71 Zähler./tav/mis

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX

(AWP)