Nach zwei schwachen Handelstagen legte der Dax um 2,34 Prozent auf 13 437,27 Punkte zu. Zeitweise war er bis auf 13 456 Zähler geklettert. Im Wochenverlauf zeichnet sich nun ein Plus von eineinhalb Prozent ab. Der MDax stieg am Freitag um 2,32 Prozent auf 23 788,03 Zähler.
Nach den Daten des US-Arbeitsministeriums wurden im Oktober deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet, und auch der Lohnanstieg gewann etwas an Dynamik. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners kommentierte die Reaktion der Börsen darauf wie folgt: Einerseits sei der Arbeitsmarkt in den USA stark genug, sodass derzeit nicht von einer grossen wirtschaftlichen Krise gesprochen werden könne. Andererseits aber sei er auch "schwach genug, um die Geldpolitik langsamer zu straffen".
So keimt nun wohl erneut die Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed vielleicht doch schon im Dezember langsamer an der Zinsschraube drehen könnte. Derlei Hoffnungen hatten den Dax bereits im Oktober von einem Niveau um 12 000 Punkte aus bis Anfang November auf über 13 400 Zähler nach oben getrieben, bis mit den jüngsten Fed-Aussagen der nächste Dämpfer kam.
Angesichts der Gerüchte über ein baldiges Ende der chinesischen Null-Covid-Politik erholten sich Stahlwerte wie Thyssenkrupp , Salzgitter oder Klöckner & Co spürbar. Auch die Aktien der beiden Sportartikelhersteller Adidas und Puma profitierten zeitweise deutlich von diesen Spekulationen und legten wie die Stahlwerte zwischen 6 und 8 Prozent zu. Die überraschende Nachricht von Puma über den bevorstehenden Abgang von Vorstandschef Björn Gulden sorgte dann aber für ein jähes Ende der Kurserholung. Puma sackte um 4 Prozent ab, während Adidas noch stärker auf rund 14 Prozent zulegten.
Die Conti-Aktie mischte sich mit einem Plus von 7,2 Prozent ebenfalls unter die Dax-Favoriten. Sie wurde vom italienischen Reifenhersteller Pirelli mit nach oben gezogen. Dieser konnte im dritten Quartal die Verkaufspreise deutlich erhöhen und profitierte auch von einem vorteilhafteren Produktmix mit hochwertigen Reifen.
Die schwer angeschlagene Aktie von Deutschlands grösster Immobiliengesellschaft Vonovia legte um 3,6 Prozent zu. Zwar wurde Vonovia für das kommende Jahr etwas vorsichtiger, doch Analysten attestiertem dem Unternehmen ein solide laufendes Geschäft und verwiesen auf die sehr schwache Aktienkursentwicklung. Mit einem Verlust von rund 45 Prozent seit Jahresbeginn zählt das Papier zu den schwächsten im Dax.
Gea , Freenet und RTL berichteten aus dem MDax über ihr Quartal und konkretisierten ihre Ausblicke. Gea und Freenet äusserten sich zuversichtlicher, RTL vorsichtiger. Entsprechend reagierten die Aktien. Eine weitere Auftragsflut schob ausserdem die Anteile des Anlagenhersteller Krones im SDax um 5,9 Prozent nach oben.
Der Euro wurde am frühen Nachmittag mit 0,9869 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 0,9753 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,17 Prozent am Vortag auf 2,19 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13 Prozent auf 126,91 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,41 Prozent auf 136,82 Punkte./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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