Nach zwei schwachen Handelstagen legte der Dax zur Mittagszeit um 1,43 Prozent auf 13 318,50 Punkte zu. Im Wochenverlauf zeichnet sich damit ein Plus von rund einem halben Prozent ab. Der MDax stieg am Freitag um 1,78 Prozent auf 23 662,41 Zähler.

"Die Investoren richten ihre Blicke stur nach vorne. Nachlaufende Indikationen wie die Aufträge für die deutsche Industrie im September, werden nur beiläufig beachtet", kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow. Viel wichtiger seien an diesem Tag die Daten zum Arbeitsmarkt in den USA. "Insbesondere die durchschnittlichen Stundenlöhne dürften durch den sehr engen Arbeitsmarkt im Fokus stehen." Daraus liessen sich Hinweise für eine potenzielle Lohn-Preisspirale ableiten. Zudem dürften Anleger laut Lipkow auch die Entwicklungen der Öl- und Gaspreise im Auge behalten.

Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners glaubt ausserdem, dass ein mögliches Jahrestief bei den neu geschaffenen Stellen in den USA eines der Puzzleteile für die US-Notenbank Fed sein könnte, um bereits im Dezember langsamer an der Zinsschraube zu drehen. Derlei Zins-Hoffnungen hatten den Dax im Oktober von einem Niveau um 12 000 Punkte aus bis Anfang November auf über 13 400 Zähler nach oben getrieben. Zuletzt hatte der Leitindex jedoch geschwächelt. Die jüngsten geldpolitischen Signale der Fed mit der Aussicht auf langfristig hohe Zinsen hatte die Anleger aufs Neue entmutigt.

Unter den Einzelwerten hierzulande standen weitere Unternehmen mit Quartalsberichten oder Branchensignalen im Blick. Zudem wurden Stahlwerte wie Thyssenkrupp , Salzgitter und Klöckner & Co oder auch die Aktien der beiden Sportartikelhersteller Adidas und Puma von Hoffnungen auf eine Wiederbelebung der Bautätigkeiten in China sowie auch des Konsums angetrieben.

Die Conti-Aktie allerdings nahm im Dax mit plus 4,8 Prozent die Spitze ein und wurde vom italienischen Reifenhersteller Pirelli mit nach oben gezogen. Dieser konnte im dritten Quartal die Verkaufspreise deutlich erhöhen und profitierte auch von einem vorteilhafteren Produktmix mit hochwertigen Reifen.

Die schwer angeschlagene Aktie von Deutschlands grösster Immobiliengesellschaft Vonovia legte um 3,5 Prozent zu. Zwar wurde Vonovia für das kommende Jahr etwas vorsichtiger, doch Analysten attestiertem dem Unternehmen ein solide laufendes Geschäft und verwiesen auf die sehr schwache Aktienkursentwicklung. Mit einem Verlust von rund 45 Prozent seit Jahresbeginn zählt das Papier zu den schwächsten im Dax.

Gea , Freenet und RTL berichteten aus dem MDax. Hier überzeugte der Anlagenhersteller Gea mit einem zuversichtlicheren Ausblick auf das Gesamtjahr, was den Aktien ein Plus von 4,8 Prozent bescherte. Freenet stiegen nach einem wie von Analysten erwarteten zuversichtlicheren Blick auf das Jahresende um 0,7 Prozent nach, während die Papiere von RTL sich nach vorsichtigeren Aussagen unverändert zeigten. Eine weitere Auftragsflut schob die Anteile des Anlagenhersteller Krones im SDax um 5,9 Prozent nach oben./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

(AWP)