Für den MDax der mittelgrossen deutschen Unternehmen ging es am Freitag um 0,36 Prozent auf 28 177,13 Punkte nach oben. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stieg um 0,2 Prozent.
Robuste Konjunkturdaten stützten zum Wochenschluss den Aktienmarkt: Die deutsche Wirtschaft setzte im vergangenen Jahr trotz der Folgen des Kriegs in der Ukraine und einer hohen Inflation ihre Aufholjagd nach der Corona-Krise fort. Die Wirtschaftsleistung legte einer ersten Berechnung zufolge 2022 um 1,9 Prozent zum Vorjahr zu. Ökonomen hatten im Schnitt etwas weniger erwartet. 2021 war das Bruttoinlandsprodukt um 2,6 Prozent gewachsen.
"Die Bundesregierung hat die Rezession abgepfiffen, zumindest fürs Erste", schrieb Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Die bemerkenswerte Stabilität des Konsums in Deutschland sei massgeblich auf die vielfältigen staatlichen Unterstützungsmassnahmen zurückzuführen. Sie haben Kater zufolge dazu geführt, dass die verfügbaren Einkommen der Haushalte in Deutschland im Durchschnitt stark angestiegen sind und den Effekt einer Inflation von knapp acht Prozent fast wettgemacht haben.
Die Grundstimmung an den Finanzmärkten ist weiterhin freundlich. Am Vortag hatten die wie erhofft moderateren US-Inflationsdaten die Hoffnungen vieler Anleger untermauert, dass die Notenbank Fed es bei ihren Leitzinserhöhungen erst einmal etwas ruhiger angehen lassen kann.
In diesem Umfeld machten Anleger europaweit bei den seit Jahresbeginn besonders gut gelaufenen Aktien aus der Automobilbranche Kasse. Im Dax fielen die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) um dreieinhalb Prozent. Als Stimmungsdämpfer wertet ein Börsianer Preissenkungen des Elektropioniers Tesla , um den zuletzt enttäuschenden Absatz in den USA und Europa zu stützen. Jüngst hatte man bereits in Asien Preise reduziert.
Unter den besten Werten im Dax knüpften die Papiere von Bayer an ihre jüngste Rally an und stiegen um anderthalb Prozent. Aktivistische Investoren drängen derzeit bei dem Pharma- und Agrarchemiekonzern auf Veränderungen.
Im MDax zogen die Anteilsscheine des Kupferkonzerns Aurubis um fast fünf Prozent an und profitierten damit von einem positiven Analystenkommentar. Eine positive Überraschung bei den Ergebnissen des ersten Quartals könnte die Jahresziele als zu konservativ dastehen lassen, schrieb der Experte David Varga vom Bankhaus Metzler. Dann dürften auch die Markterwartungen steigen.
Die Aktien von Südzucker weiteten ihre jüngsten Verluste aus und sackten als klares Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax um mehr als acht Prozent ab. Analyst Alex Sloane von der britischen Investmentbank Barclays verwies auf die steigende Verschuldung, die für ein rohstoffgetriebenes Geschäft zu hoch sei.
Der Euro notierte zuletzt bei 1,0795 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,0772 (Mittwoch: 1,0747) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9283 (0,9305) Euro. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,20 Prozent am Vortag auf 2,11 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,42 Prozent auf 126,93 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,02 Prozent auf 138,54 Zähler nach./la/jha/
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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